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Bombenentschärfung in Köln: Blindgänger erfolgreich entschärft

Gleich drei Bomben sollen in Köln am Mittwoch entschärft werden, rund 20.000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht.
Gleich drei Bomben sollen in Köln am Mittwoch entschärft werden, rund 20.000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Copyright  AP Photo
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Von Euronews
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Die Weltkriegsbomben in Köln wurden erfolgreich entschärft. Es war die größte Evakuierung seit dem Zweiten Weltkrieg: 20.500 Menschen waren von der Entschärfung von drei Bombenblindgängern betroffen.

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An diesem Mittwoch wurden in Köln gleich drei Bomben entschärft. Dabei handelte es sich um drei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg, so eine Pressemitteilung der Stadt Köln. 20.500 Menschen waren von den Evakuierungen betroffen.

Insgesamt waren 240 Mitarbeitende des Ordnungsamtes im Einsatz. Sie wurden von 24 Kolleginnen aus Bonn unterstützt. Die Feuerwehr war mit 451 Personen im Einsatz. Hinzu kamen zahlreiche Hilfsorganisationen.

Bereits am Morgen hatten die Absicherungsarbeiten begonnen. Rund 20.500 Anwohnende und eine Vielzahl von Berufstätigen, aber auch Hotelgäste wurden in Sicherheit gebracht. Die Entschärfung soll im Laufe des Tages abgeschlossen werden.

Der Gefahrenbereich umfasste einen Radius von 1.000 Metern rund um die Fundstellen in Köln Deutz. Bei der Evakuierung handelte es sich nach Angaben der Stadt Köln um die größte Maßnahme nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Köln: 20.500 Menschen von Evakuierungen betroffen

Die Stadt Köln hatte im Vorfeld um Kooperation aller Betroffenen gebeten, um eine zügige und reibungslose Entschärfung zu gewährleisten. Anwohnende fanden Anlaufstellen in Messehallen und Kolleggebäuden, zu denen ein Pendelverkehr eingerichtet wurde.

Für die Entschärfung von drei Weltkriegsbomben wurden Teile Kölns evakuiert.
Für die Entschärfung von drei Weltkriegsbomben wurden Teile Kölns evakuiert. Stadt Köln

Menschen, die innerhalb des Gefahrenbereichs arbeiteten, sollten ihre Arbeitsplätze ab 8 Uhr verlassen oder von vornherein außerhalb des Evakuierungsgebietes bleiben. Zu zahlreichen Unternehmen kamen außerdem ein Krankenhaus und zwei Seniorenheime sowie neun Schulen und zahlreiche Kitas.

Der Bahnhof Köln Messe/Deutz war ebenfalls im betroffenen Gebiet und auch mehrere Straßenbahnhaltestellen, die Lanxess Arena, die Philharmonie und viele Museen stehen am Mittwoch still. Auch die Stadtverwaltung selbst muss an diesem Tag umziehen.

Auf der Plattform X sowie auf der Website gab die Stadt Updates zur aktuellen Lage. Betroffene konnten auch über Radio sowie lokale Medien auf dem aktuellen Stand bleiben.

Entschärfung von Weltkriegsbomben

Die drei Blindgänger befanden sich im Bereich Deutzer Werft. Mitarbeitende mussten in zwei Klingelrundgängen kontrollieren, dass sich keine Personen mehr im betroffenen Gebiet befinden.

"Wenn diese beendet sind und alle Menschen den Evakuierungsbereich verlassen haben, kann der Luftraum gesperrt und dem Kampfmittelbeseitigungsdienst die Freigabe zur Entschärfung erteilt werden", heißt es in einer FAQ.

Bei Sondierungsarbeiten sind Mitarbeiter des Kampfmittelräumdiensts Rheinland am Montag auf drei Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen. Es handelt sich um zwei amerikanische 20-Zentner-Bomben und eine amerikanische Zehn-Zentner-Bombe.

Die Blindgänger haben sogenannte Aufschlagzünder. Sie müssen vor Ort entschärft werden - ein vorheriger Abtransport ist ein zu großes Risiko. Anschließend werden die Bomben abtransportiert und zunächst in Munitionsbunkern gelagert. Dort werden sie zerlegt, Bauteile unschädlich gemacht und entsorgt.

Warum finden wir immer noch Weltkriegsbomben?

Gerade wurden vielerorts Gedenkfeiern zum 80-jährigen Bestehen des Kriegsendes in Deutschland gefeiert. Doch auch nach 80 Jahren werden in Deutschland häufig Blindgänger gefunden.

Fachleute schätzen, dass bei Bombardierungen rund 1,3 Millionen Tonnen Sprengstoff auf deutsche Städte herabgegangen sind. Unklar ist, wie viele dieser Bomben nicht explodierten; Schätzungen schwanken zwischen fünf und 20 Prozent.

Sprengbomben wie jene in Köln werden heute in den meisten Fällen vor Bauprojekten bei der systematischen Suche des Kampfmittelbeseitigungsdiensts gefunden.

"Jede Bombe, die wir finden und neutralisieren, ist ein Dienst an unseren Kindern und Enkeln und Ur­enkeln", sagte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) bei der Vorstellung der jüngsten Jahresstatistik zu Bomben.

In Nordrhein-Westfalen wurden im vergangenen Jahr 1606 Bomben entdeckt und unschädlich gemacht. Aufgrund von großflächigen Bauarbeiten seien im vergangenen Jahr 40 Prozent mehr als im Vorjahr gefunden worden.

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