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Endlich: Deutscher Astronaut wird bei Mondmission dabei sein

Ein Flugzeug fliegt am 30. August 2023 vor dem Mond in Chicago vorbei.
Ein Flugzeug fliegt am 30. August 2023 vor dem Mond in Chicago vorbei. Copyright  AP Photo
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Von Nela Heidner
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Forschungs- und Raumfahrtministerin Dorothee Bär (CSU) hat am Donnerstag in Bremen angekündigt, dass ein deutscher Astronaut um den Mond fliegen soll.

Die nächste "Artemisia"-Mission soll einen Deutschen an Bord haben. Das gab der Chef der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA, Josef Aschbacher, am Rande der ESA-Ministerratskonferenz in Bremen bekannt. "Ich habe entschieden, dass die ersten Europäer, die an einer Mondmission teilnehmen werden, ESA-Astronauten deutscher, französischer und italienischer Nationalität sein werden", erklärte Aschbacher.

Zunächst sei Deutschland an der Reihe.

Kandidaten wären die ESA-Astronauten Alexander Gerst und Matthias Maurer.

Geplant ist eine Umrundung des Mondes, eine Landung ist jedoch (noch) nicht Teil der nächsten Mission.

"Artemisia" orientiert sich am Artemis-Programm der NASA, das nach der griechischen Göttin Artemis benannt wurde. Ziel des Programms ist es, Astronauten – darunter erstmals eine Frau – zum Mond zurückzubringen und später eine Mars-Mission vorzubereiten.

In der ersten Jahreshälfte 2026 sollen vier amerikanische Astronauten im Rahmen der rund zehn Tage dauernden Mission "Artemis 2" den Mond umrunden. 2027 wird mit "Artemis 3" die erste Mondlandung seit mehr als 50 Jahren erwartet. "Artemis 4" ist für 2028 anvisiert, doch Experten rechnen mit Verzögerungen – erst ab dieser Mission soll ein deutscher Astronaut mit an Bord sein.

Bremen ist derzeit zwei Tage lang ein Zentrum der europäischen Raumfahrt. In der Hansestadt wird entschieden, wie viele Milliarden die Europäische Raumfahrtagentur ESA in den kommenden Jahren investieren kann und welche Programme ins Leben gerufen werden. Für Europa geht es darum, auch künftig international an der Spitze der Raumfahrt mitzuwirken. Deutschland kämpft dabei um eine führende Position.

Bereits am Mittwoch, zu Beginn der Tagung, wurde bekanntgegeben, dass Deutschland etwa fünf Milliarden Euro zum Budget der Europäischen Raumfahrtagentur ESA beitragen wird. "Wir möchten unser Engagement weiter ausbauen", erklärte Bär in Bremen. Sie fügte hinzu: "Unser Fokus wird auf den Bereichen Satellitenkommunikation, Erdbeobachtung und Navigation liegen." Zuvor hatte Deutschland 3,5 Milliarden Euro beigesteuert, der höchste Satz aller beteiligten Länder. Auf Platz 2 folgte Frankreich mit 3,2 Milliarden.

Alle drei Jahre wird neu verhandelt

Alle drei Jahre versammeln sich die Raumfahrtminister der 23 ESA-Mitgliedsstaaten, um über den Haushaltsplan für die kommenden drei Jahre zu verhandeln – erstmals seit mehr als 20 Jahren wieder in Deutschland. Dabei entscheiden sie, welche bestehenden Projekte fortgeführt und welche neuen Initiativen gestartet werden sollen. Dazu zählen unter anderem neue Raketenprogramme, die Abwehr von Asteroiden, die Beseitigung von Weltraumschrott sowie eine intensivere Erdbeobachtung.

Ministerin Bär hatte kurz vor der Tagung Thomas Reiter zum neuen Abteilungsleiter für Raumfahrt und Sicherheit ernannt. Der 67-Jährige blickt auf eine beeindruckende Karriere als Astronaut zurück, in der er insgesamt 350 Tage im All verbrachte – auf zwei verschiedenen Missionen: zwischen 1997 und 1999 auf der russischen Raumstation Mir und 2006 als Bordingenieur der "Astrolab"-Mission auf der internationalen Raumstation ISS. Er war der erste deutsche Astronaut, der an einer Weltumrundung teilnahm. Darüber hinaus ist er ehemaliger Brigadegeneral der Deutschen Luftwaffe und war unter anderem Kommandeur des Tornado-Jagdbombergeschwaders. In seinen frühen Jahren flog er als Pilot beim Jagdbombengeschwader.

Interessant: In den nächsten sieben Jahren will Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) insgesamt 35 Milliarden Euro in militärische Raumfahrtprojekte stecken.

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