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Großkundgebung in Italien: Mitarbeiter der Automobilbranche besorgt über Zukunft

Arbeiter des Automobilsektors marschieren während einer Demonstration in Rom anlässlich ihres nationalen Streiks, Freitag, 18. Oktober 2024
Arbeiter des Automobilsektors marschieren während einer Demonstration in Rom anlässlich ihres nationalen Streiks, Freitag, 18. Oktober 2024 Copyright  Gregorio Borgia/Copyright 2024 The AP. All rights reserved
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Von Doloresz Katanich & Heilika Leinus (Übersetzung) mit AP
Zuerst veröffentlicht am
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Zum ersten Mal seit 20 Jahren streiken die Beschäftigten in Italiens krisengeschütteltem Automobilsektor landesweit.

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Zehntausende Beschäftigte der Automobilbranche sind durch die Straßen Roms marschiert. Sie haben Gewerkschaftsfahnen geschwenkt und Transparente getragen, um gegen die schlechten Arbeitsbedingungen in der Automobilindustrie zu protestieren.

Die drei wichtigsten Gewerkschaften der Branche in Italien haben die Regierung aufgefordert, die Beschäftigung in diesem Sektor zu schützen und die Zukunft der Automobilindustrie in Italien zu sichern.

"Wir arbeiten ein bis zwei Tage pro Woche, wenn es gut läuft. Was wir heute sagen, ist, dass der (ökologische) Übergang nicht ausschließlich von den Arbeitnehmern bezahlt werden kann", sagte Riccardo Falcetta, ein Funktionär der Metallarbeitergewerkschaft UIL in Bari.

Die Ungewissheit über die möglichen Zukunftspläne des Automobilherstellers Stellantis stand im Mittelpunkt der Kundgebung. Der viertgrößte Automobilhersteller der Welt steht unter Druck, Klarheit über seine künftigen Produktionspläne zu schaffen, da er mit wachsendem Wettbewerb und finanziellen Engpässen konfrontiert wird.

Italiens Regierung hat dem Unternehmen vorgeworfen, Montagewerke in Niedriglohnländer zu verlagern.

Laut den Produktionszahlen für die ersten neun Monate, die von der Gewerkschaft der italienischen Metallmechaniker vorgelegt wurden, ist die Produktion von Stellantis im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 40 Prozent eingebrochen.

"Um das von der Regierung gesetzte Ziel von einer Million Fahrzeugen im Jahr 2030 zu erreichen, müsste der Stellantis-Konzern ihre Produktion verdoppeln", heißt es in dem Bericht.

Turbulenzen um Stellantis

Der multinationale Konzern, der 2021 aus der Fusion von Fiat-Chrysler und PSA Peugeot hervorging, verzeichnete in der ersten Hälfte des Jahres 2024 einen starken Produktionsrückgang in den meisten seiner italienischen Werke. In den vergangenen 17 Jahren hat der Automobilhersteller seine italienische Produktion um fast 70 Prozent gekürzt.

Der Vorstandsvorsitzende Carlos Tavares hat kürzlich die EU-Emissionsvorschriften für den Anstieg der Produktionskosten verantwortlich gemacht und angedeutet, dass der Konzern gezwungen sein könnte, einige Montagewerke zu schließen, um der Konkurrenz aus China zu begegnen. Er sagte, er könne einen Stellenabbau nicht ausschließen und wiederholte, dass zusätzliche staatliche Anreize nötig seien, um die Nachfrage nach Elektroautos anzukurbeln.

Stellantis, das Fahrzeuge der Marken Jeep und Chrysler herstellt, stand nach einer Gewinnwarnung im Rampenlicht, in der es mit einem Verlust von bis zu 10 Milliarden Euro für das Gesamtjahr rechnete.

Das Unternehmen gab diese Woche bekannt, dass es die Produktion des Fiat Panda im November einstellen wird. Diese Entscheidung folgte auf eine ähnliche Entscheidung vor einem Monat, die den Fiat 500 electric betraf.

In der Zwischenzeit sind auch die französischen Fabriken des Automobilkonzerns mit Unsicherheiten konfrontiert. Laut AFP werden sie jedoch alle bis Mitte November einen Dreijahres-Produktionsplan vorlegen.

Der Vorstandsvorsitzende Carlos Tavares hat versucht, die Kosten zu senken, indem er die Eröffnung von Fabriken verzögerte, Gewerkschaftsmitglieder entließ und den Angestellten Abfindungen anbot. Im September gab der Konzern bekannt, dass er im Rahmen eines geplanten Führungswechsels nach einem Nachfolger für den 66-jährigen Tavares sucht.

Tavares' Fünfjahresvertrag läuft 2026 aus, aber das Unternehmen hatte früher angedeutet, dass er möglicherweise länger im Amt bleiben könnte.

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