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Fusion in der Auto-Welt? Nissan und Honda sprechen über Zusammenarbeit

Nissan- und Honda-Logos
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Von Heilika Leinus mit AP
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Die japanischen Autobauer Nissan und Honda haben bestätigt, dass sie Gespräche über eine engere Zusammenarbeit führen. Infolgedessen ist der Aktienkurs von Nissan um fast ein Viertel gestiegen.

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Nissan und Honda könnten fusionieren, um den weltweit drittgrößten Autokonzern zu bilden, das hat die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" vor Kurzem unter Berufung auf informierte Kreise berichtet. "Nikkei" zufolge erwägen Nissan und Honda die Gründung einer Holdinggesellschaft, in die sie auch Mitsubishi Motors einbringen wollen. 

Seitdem ist der Aktienkurs des japanischen Autobauers Nissan um fast 24 Prozent gestiegen. So viel haben die Aktien von Nissan seit 50 Jahren nicht mehr zugelegt. Der Börsenwert von Nissan ist damit auf 1,55 Billionen Yen gestiegen. Das sind umgerechnet knapp zehn Milliarden Euro.  

Der Aktienkurs von Honda ist infolge des Medienberichts um knapp vier Prozent gefallen. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens ist inzwischen auf 6,5 Billionen Yen (40 Milliarden Euro) gesunken. Honda ist Japans zweitgrößte Autohersteller, Nissan der drittgrößte. 

Nissan und Honda wollen gemeinsam Elektrofahrzeuge entwickeln

Die beiden japanischen Konzerne haben diese Informationen weder bestätigt noch ihnen widersprochen. Sie haben nur mitgeteilt, dass sie sich zwar verschiedene Möglichkeiten für eine künftige Zusammenarbeit überlegen würden, aber bisher noch nichts entschieden hätten. 

Bereits im März haben die beiden Autobauer bekanntgegeben, dass sie bei der Entwicklung von E-Autos und Softwaretechnologien zusammenarbeiten wollen. Eine vorläufige Vereinbarung zwischen Honda und Nissan wurde im März bekanntgegeben. Im August schloss sich Mitsubishi Motors den Gesprächen an.

Somit wollen die japanischen Autobauer dem immer stärker werdenden Wettbewerb aus China und den USA begegnen. Vor allem sollen Kosten gesenkt und die Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Autobauer gesteigert werden. Unter anderem wollen die drei Autobauer die Batterien der Elektrofahrzeuge und die Software für autonomes Fahren künftig gemeinsam entwickeln. 

Wie würde eine Fusion den japanischen Autoherstellern helfen?

Eine Fusion könnte zu einem großen Konzern führen. Wenn alle drei Autobauer mitmachen würden, wäre das künftige Unternehmen rund 52,4 Milliarden Euro wert. Es wäre weltweit der drittgrößte Autobauer, der besser mit dem japanischen Marktführer Toyota und dem deutschen Volkswagen konkurrieren könnte. Außerdem könnte er den chinesischen und amerikanischen Herstellern von E-Autos besser die Stirn bieten.  

Nissan befindet sich derzeit in einem Bündnis mit dem französischen Autohersteller Renault und dem japanischen Autobauer Mitsubishi. Seit 2023 werden jedoch die kombinierten Verkäufe der Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi nicht mehr veröffentlicht.

In der zweiten Novemberwoche gab Nissan bekannt, dass es 9.000 Stellen abbaue und die Gehälter der Führungskräfte kürze, um Kosten zu senken. Außerdem soll die Produktionskapazität weltweit um 20 Prozent reduziert werden. 

Unter anderem wurde das Gehalt des Vorstandsvorsitzende Makoto Uchida um 50 Prozent gekürzt. Er sagte, Nissan müsse effizienter werden und besser auf die Veränderungen auf dem Markt, steigende Kosten und andere globale Veränderungen reagieren.

Nissan und Honda melden Verluste im Vergleich zum Vorjahr

Zuvor war Nissans weltweiter Absatz im zweiten Geschäftsquartal um 2,8 Prozent auf 809.000 Fahrzeuge zurückgegangen. Der Gewinn belief sich im zweiten Quartal auf 32 Millionen Yen (193,16 Millionen Euro). Das sind viel weniger als die rund 1,3 Milliarden Euro, die Nissan im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres erwirtschaftet hatte. 

Honda meldete, dass seine Gewinne in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres von April bis März im Vergleich zum Vorjahr um fast 20 Prozent zurückgegangen sind, da in China weniger Autos verkauft wurden.

2023 stellte Toyota 11,5 Millionen Fahrzeuge her. Honda baute 4,2 Millionen, Nissan 3,4 Millionen und Mitsubishi Motors über eine Million Fahrzeuge. Demnach wäre Toyota auch nach einer möglichen Fusion von Nissan, Honda und Mitsubishi der größte japanische Autohersteller. 

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