Chinas Exporte seltener Erden in die USA sind nach dem Handelsabkommen um 660 % gestiegen. Aber die Liefermengen sind immer noch geringer als vor den Zöllen im April.
China hat im Juni mehr Seltene Erden exportiert, wobei die Lieferungen in die USA im Monatsvergleich um 660 % gestiegen sind, wie die Allgemeine Zollverwaltung in Peking mitteilt. Die Gesamtexporte der Edelmetalle stiegen auf 3.188 Tonnen und damit um rund 160 % gegenüber 1.238 Tonnen im Mai.
Allerdings war die Gesamtmenge im Juni immer noch 38 % niedriger als im gleichen Monat des Jahres 2024. In der ersten Jahreshälfte 2025 gingen die Ausfuhren von Seltenerdmagneten gegenüber dem Vorjahr ebenfalls um 18,9 % auf 22.319 Tonnen zurück.
Die Gesamtlieferungen in die USA stiegen im Juni auf 353 Tonnen, nachdem es Peking und Washington im vergangenen Monat gelungen war, einen Handelsrahmen zu vereinbaren.
Das Handelsabkommen baut auf Verpflichtungen auf, auf die sich die beiden Ländern im Mai geeinigt hatten: Die Zölle für 90 Tage zu senken und eine Verpflichtung Chinas, mehr Seltene Erden zu liefern.
Diese Mineralien werden für Hightech-Produkte wie Smartphones, Düsentriebwerken, Elektrofahrzeugen und Windturbinen benötigt.
Als Reaktion auf die hohen Zölle der US-Regierung hatte die chinesische Regierung Anfang dieses Jahres Ausfuhrbeschränkungen für sieben Seltene Erden und Magnete verhängt.
Dieser Schritt drohte die globalen Lieferketten zu entgleisen, weil mehr als 70 % der Produktion von Seltenen Erden in China angesiedelt sind. Mehr als 90 % der Verarbeitung findet ebenfalls in China statt.
Trotz ihres Namens sind Seltene Erden eigentlich nicht knapp, obwohl sie besonders schwierig zu fördern und zu verarbeiten sind. Chinas Exportbeschränkungen trafen nicht nur die USA, sondern zwangen auch einige Autozulieferer in Europa, ihre Produktion einzustellen.
Im vergangenen Monat äußerte sich der EU-Handelsbeauftragte Maros Sefcovic zu den Beschränkungen: "Ich habe meinen chinesischen Amtskollegen über die besorgniserregende Situation in der europäischen Autoindustrie informiert, in der Industrie als solcher, denn Seltene Erden und Permanentmagnete sind für die industrielle Produktion absolut unverzichtbar". Er wies darauf hin, dass es eine "Priorität" der EU sei, die Exportbeschränkungen anzugehen.
Im Juni waren die USA nach Deutschland und vor Vietnam, Südkorea und Thailand - in absteigender Reihenfolge - das zweitwichtigste Zielland für Chinas Seltenerdmagnete.
Weil sich die Spannungen zwischen Washington und Peking inzwischen abgekühlt haben, haben die USA als Reaktion auf die Zusammenarbeit bei den Seltenen Erden auch begonnen, die Beschränkungen für die Lieferung von Technologieprodukten nach China zu lockern.
Der US-Technologieriese Nvidia erklärte letzte Woche, dass er seinen KI-Chip H20 wieder in China verkaufen werde, nachdem die Trump-Regierung die Exportkontrollen gelockert hat. Das Weiße Haus versicherte, dass es Lizenzen für das Produkt auf dem chinesischen Markt erteilen würde, nachdem es den Verkauf des Chips nach China im April verboten hatte.