Die Europäische Zentralbank ließ ihren Leitzins unverändert und entsprach damit den Schätzungen der Analysten.
Die Europäische Zentralbank (EZB) mit Sitz in Frankfurt am Main hat am Donnerstag den Satz für die Einlagefazilität, den wichtigsten Zinssatz für die Geldpolitik, bei zwei Prozent belassen - und damit auf dem niedrigsten Stand seit mehr als zwei Jahren.
Da sich die Wirtschaft relativ gut entwickelt und Handelsgespräche mit den USA noch im Gange sind, erwarteten die Analysten von der Europäischen Zentralbank (EZB) keine Eile, den Leitzins zu senken.
Die EZB legt die Geldpolitik für die Eurozone hauptsächlich über drei Zinssätze fest. Die Einlagefazilität ist der Zinssatz, den Banken erhalten, wenn sie über Nacht Geld bei der Zentralbank einlegen.
Der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte ist der Zinssatz, den die Banken zahlen, wenn sie sich eine Woche lang Geld bei der EZB leihen, während die Spitzenrefinanzierungsfazilität der Zinssatz ist, den die Banken zahlen, wenn sie sich über Nacht Geld bei der EZB leihen.
Sowohl der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte als auch der für die Spitzenrefinanzierungsfazilität blieben am Donnerstag unverändert bei 2,15 Prozent bzw. 2,40 Prozent.
Auf der letzten Sitzung der EZB hatte die Bank ihre Leitzinsen zum achten Mal seit Juni 2024 gesenkt und den Leitzins von einem Rekordhoch von 4 Prozent auf 2 Prozent gesenkt.
Die Inflation in der Eurozone bleibt zwar nahe am 2 Prozent-Ziel der Zentralbank, doch zeigen die jüngsten Schnellschätzungen einen leichten Anstieg, so dass die Bank weiterhin vorsichtig ist, wie sie vorgehen soll. Nach Angaben von Eurostat stiegen die Verbraucherpreise im Juni im Jahresvergleich um 2 Prozent, gegenüber 1,9 Prozent im Mai. Die Kerninflation - bei der volatile Posten wie Lebensmittel und Energie nicht berücksichtigt werden - blieb mit 2,3 Prozent stabil.
Ein mögliches Handelsabkommen zwischen der EU und den USA könnte die Inflation im Euroraum ebenfalls anheizen, weshalb erwartet wurde, dass die EZB mit Zinssenkungen warten würde, bis die möglichen Auswirkungen der Handelsgespräche zwischen der EU und den USA klar sind.