Sturm Ciarán: Wie kommen Stürme zu ihren Namen?

Der Wind peitscht den Regen über die Millennium Bridge in London.
Der Wind peitscht den Regen über die Millennium Bridge in London. Copyright REUTERS/Hollie Adams/File Photo
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Von Rosie Frost
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Der Sturm Ciarán sorgt in Nordeuropa derzeit für Chaos. Doch wie und warum werden Stürme eigentlich benannt? Und was steckt hinter dem Namen "Ciarán"?

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Der Sturm Ciarán wütet derzeit in Nordeuropa und hat den Reiseverkehr in der Region vorübergehend zum Stillstand gebracht.

Doch woher hat der Sturm eigentlich seinen Namen?

Im September haben das Met Office, das irische Met Éirean und das Königlich-Niederländische Meteorologische Institut (KNMI) ihre Namensliste für die Sturmsaison 2023/24 veröffentlicht.

Die Behörden arbeiten zusammen, um die Liste vor Beginn der Sturmsaison, die von September bis August dauert, zu fertigzustellen.

In diesem Jahr wurden einige der Namen zu Ehren von Wetterexpert:innen gewählt.

Wie werden Stürme normalerweise benannt?

Stürme werden alphabetisch benannt, wobei die Buchstaben Q, U, X, Y oder Z vermieden werden, um den internationalen Standards zu entsprechen. Die Namen stammen aus einer Liste, die zu Beginn jeder Sturmsaison veröffentlicht wird und in der normalerweise abwechselnd männliche und weibliche Namen aufgeführt sind.

Dieses Jahr wurden jedoch Ausnahmen gemacht, um einige besondere Namen zu berücksichtigen.

Die ersten beiden Namen auf der alphabetischen Liste sind Agnes und Babet.

Nach wem ist der Sturm Ciarán benannt?

Der dritte Sturm der Saison wurde Ciarán genannt.

Der Name wurde einerseits gewählt, weil er bei der Öffentlichkeit, die ebenfalls Namen vorschlagen kann, beliebt war. Vor allem sollte mit der Wahl allerdings Ciarán Fearon geehrt werden, ein Mitarbeiter des nordirischen Ministeriums für Infrastruktur.

"In meiner Funktion als Mitarbeiter des Ministeriums für Infrastruktur arbeite ich eng mit den lokalen Gemeinden in Nordirland und mit Partnern verschiedener Behörden zusammen, um alle so gut wie möglich zu warnen und zu informieren", sagt er.

Heftige Wellen schlagen gegen den Leuchtturm von Porthcawl, während der Sturm Betty am 19. August 2023 in Wales wütet.
Heftige Wellen schlagen gegen den Leuchtturm von Porthcawl, während der Sturm Betty am 19. August 2023 in Wales wütet.Joann Randles/Cover Images via Reuters Connect

"Wir müssen jedes Wetterereignis ernst nehmen, und diese Arbeit, insbesondere in Zeiten von Unwettern und Stürmen, trägt dazu bei, dass wir alle so gut wie möglich vorbereitet sind, um die Auswirkungen solcher Ereignisse zu verringern", so Fearon weiter.

Nach wem wird der nächste Sturm benannt?

Mit dem vierten Platz auf der Liste soll Debi Garft geehrt werden, die kürzlich als leitende Mitarbeiterin des Flut-Teams der schottischen Regierung in den Ruhestand ging. Auch der Vorname von Regina Simmons, die das Team für Warnung und Information der Behörde Natural Resources Wales leitet, steht auf der Liste.

Der irische Wetterdienst Met Éireann hat zu Ehren der berühmten Physikerin Jocelyn Bell ihren Vornamen auf die Liste gesetzt.

Regenwolken hängen während des Sturms Eunice über den Industrie-Schornsteinen in Dublin am 18. Februar 2022.
Regenwolken hängen während des Sturms Eunice über den Industrie-Schornsteinen in Dublin am 18. Februar 2022.REUTERS/Clodagh Kilcoyne

Das KNMI, das ebenfalls Namen auf die Liste setzt, wählt üblicherweise aus Einreichungen von Besucher:innen des Wetterdienstes, die sich im Laufe des Jahres ansammeln.

Warum werden Stürme benannt?

Die drei Organisationen benennen Stürme, bei denen in Großbritannien, Irland oder den Niederlanden mit mittleren oder starken Auswirkungen gerechnet wird. Im Regelfall entscheidet die Windstärke über eine Benennung, aber auch starker Schnee- oder Regenfall kann eine Namensgebung rechtfertigen.

"Dies ist das neunte Jahr, in dem wir Stürme benennen, und wir tun dies, weil es funktioniert", erklärt Will Lang, der beim Met Office die Reaktion auf Extremwetterereignisse leitet.

"Die Benennung von Unwettern trägt dazu bei, die Kommunikation über Unwetter zu vereinfachen, und schafft Klarheit darüber, wann Menschen vom Wetter betroffen sein könnten", so Lang weiter.

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