Fast acht Monate nach der weltweiten Premiere ist der US-Blockbuster "Oppenheimer" nun auch in den Kinos in Japan zu sehen. Der ehemalige Bürgermeister von Hiroshima äußerte sich kritisch.
In Japan ist der US-Blockbuster "Oppenheimer" jetzt auf den Kinoleinwänden zu sehen – mehr als acht Monate nachdem er im Sommer 2023 weltweit in die Kinos kam.
Der Film erzählt die Geschichte über den Erfinder der Atombombe. Die Reaktionen der Japanerinnen und Japaner waren gemischt. Schließlich wurden vor rund 79 Jahren zwei japanische Städte, Hiroshima und Nagasaki, durch eine Atombombe der US-Streitkräfte ausgelöscht.
Damit erzwangen die USA im Zweiten Weltkrieg Japans Kapitulation. Der ehemalige Bürgermeister von Hiroshima, Takashi Hiraoka, äußerte sich kritisch. "Der Schrecken der Atomwaffen wurde nicht ausreichend dargestellt", sagte er. 1945 starben infolge der Atombomben insgesamt 214 000 Menschen in Japan.
"Der Film wurde so gedreht, dass er zur Schlussfolgerung führt, dass die Atombombe eingesetzt wurde, um das Leben der Amerikaner zu retten", sagte Hiraoka.
Hiroshima und Nagasaki werden im Film nicht direkt gezeigt
In der Tat schildert "Oppenheimer" nicht direkt, was vor Ort geschah, als die Bomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden.
Toshiyuki Mimaki, der den Bombenangriff auf Hiroshima überlebte, als er 3 Jahre alt war, sagte: "Während des ganzen Films habe ich darauf gewartet, dass die Szene mit der Bombardierung von Hiroshima gezeigt wird, aber sie kam nicht."
Einige sagen, es wäre Zeit für eine japanische Antwort auf diese Geschichte. Takashi Yamazaki, der Regisseur von "Godzilla Minus One", deutete an, dass er der richtige Mann für diese Aufgabe sein könnte. "Ich habe das Gefühl, dass Japan eine Antwort auf "Oppenheimer" geben muss. Eines Tages würde ich gerne diesen Film machen", sagte er in einem Online-Dialog mit "Oppenheimer"-Regisseur Christopher Nolan.