EU-Kommission legt Wasserstoffstrategie vor

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Von Gregoire Lory
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Wasserstoff kann eine wichtige Rolle auf dem Weg zur Kohlenstoffneutralität spielen.

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Im Kampf gegen den Klimawandel kann es eine wichtige Rolle spielen: Wasserstoff. Nun hat die Europäische Kommission am Mittwoch ein Strategiepapier vorgestellt, demzufolge in der EU bis zum Jahr 2024 eine Million Tonnen Wasserstoff produziert werden soll, bis 2030 sollen es zehn Millionen Tonnen sein. Für den Gesetzgeber sind da allerdings noch Fragen offen, denn nicht aller Wasserstoff ist grün. Die österreichische Europaabgeordnete der liberalen Renew Europe Fraktion,  Claudia Gamon, erklärte gegenüber Euronews:

"Wir brauchen klare Definitionen davon, was als erneuerbarer, grüner Wasserstoff gelten kann und was nicht.

Das ist sehr wichtig, denn wir brauchen Wasserstoff zur Dekarbonisierung der energie-intensiven Industrie, wie etwa der Stahlindustrie. Da gibt es keine Alternative zu Wasserstoff, wenn wir die grüner machen wollen. Wir müssen also schauen, wie grün der Wasserstoff selbst ist, und dazu bedarf es Definitionen und klare Standards."

Wasserstoff kann sowohl durch den Einsatz fossiler, wie auch erneuerbarer Energieträger produziert werden. Umweltorganisationen äußern Zweifel an der Glaubwürdigkeit der "Allianz für grünen Wasserstoff", die von der Kommission vorgeschlagen wird und die den Sprung nach vorne bewerkstelligen soll.

Tara Connolly, Aktivistin bei Friends of the Earth Europa:

"Einige der Unternehmen, die zu dieser Allianz eingeladen werden, gehören zu den größten Akteuren der fossilen Energiebranche: Shell etwa, oder Snam.

Die fossile Energiebranche hat kein Interesse daran, Wasserstoff mit eneuerbarem Strom zu erzeugen.

Sie sind daran interessiert, dass Europa von fossilen Brennstoffen abhängig bleibt, und sie werden uns Wasserstoff geben, der praktisch ein fossiler Brennstoff ist."

Es ist also durchaus keine geringe Herausforderung, die ehrgeizige Wasserstoff-Strategie der EU auch technologische, finanzielle und industrielle Wirklichkeit werden zu lassen.

Journalist • Andreas Rogal

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