Die EU will eine gesetzliche Garantie, dass Arbeiter von Bulgarien bis Luxemburg so viel verdienen, um davon leben zu können.
Ein Mindestlohn für alle. Die EU-Kommission ist sich zwar bewusst, dass gleiche Löhne in allen Mitgliedsstaaten nicht umsetzbar sind.
Man will aber eine gesetzliche Garantie, dass Arbeiter von Bulgarien bis Luxemburg so viel verdienen, um davon leben zu können.
Vor diesem Hintergrund hat die Europäische Kommission ihre lang erwartete rechtsverbindliche Richtlinie vorgelegt. Diese könne die Berechnungen liefern, wonach die EU-Mitgliedsstaaten dann ihren Lohn festlegen - basierend auf den Lebenshaltungskosten, den Mieten oder dem nationalen BIP.
Dänemark und Schweden sagen dazu nein. Es sei nicht Sache der Politiker, den Mindestlohn festzulegen.
Schweden lehnt die Richtlinie ab. Einige Länder sind jedoch auf sie angewiesen, sonst werden die schwächsten Arbeitnehmer weiterhin ausgebeutet - das sagt der Europäische Gewerkschaftsbund.
Er fordert, dass Tarifverhandlungen überall zur Norm werden, so dass auch die Länder in Osteuropa mit der Zeit Fortschritte sehen.
Damit diese Veränderungen eintreten, müssten sich jedoch alle Mitgliedsstaaten auf diese Richtlinie einigen. Der Europäische Gewerkschaftsbund hofft, dass das passiert und ist der Ansicht, dass dieses Rechtsinstrument die einzige Möglichkeit sei, die Ausbeutung in Europa zu bekämpfen.
Corona hat gezeigt, dass diejenigen, die in der Pandemie konsequent weitergearbeitet haben, zu den Geringverdienern gehören. Vielleicht ist das für die EU-Mitgliedsstaaten nun der Anstoß, hier nun doch umzusteuern.