Unter Satelliten-Unternehmen herrscht Unruhe, weil die Branche in der Rede Ursula von der Leyens zur Lage der Europäischen Union nicht erwähnt wurde. Doch ging die Kommissionspräsidentin detailliert auf die Versorgung der Bevölkerung mit dem Internet durch 5G-Netzwerke und Glasfasertechnologien ein.
In der EU zeichnet sich ein Kampf zwischen der Satelliten-Industrie und 5G-Netzwerkbetreibern um öffentliche Fördermittel ab. Unter Satelliten-Unternehmen herrscht Unruhe, weil die Branche in der Rede Ursula von der Leyens zur Lage der Europäischen Union nicht erwähnt wurde.
Stattdessen ging die Kommissionspräsidentin detailliert auf die Versorgung der Bevölkerung mit dem Internet durch 5G-Netzwerke und Glasfasertechnologien ein.
Sie habe massive öffentliche 5G-Investitionen angesprochen, so Aarti Holla vom Verband der Satellitenbetreiber. Diese dürften aber nicht nur städtischen Eliten zugute kommen, sondern möglichst allen Bürgern. Und da könnten Satelliten helfen.
Etwa ein Drittel aller Satelliten auf der Welt wird in Europa hergestellt. Zugleich hatte 2019 nur ein Fünftel aller EU-Haushalte Zugang zu hochwertigen Breitband-Netzen. Und der Ausbau der 5G-Netze kommt in Europa langsamer voran als im Rest der Welt - etwa 50 Prozent langsamer als in der USA.
In der EU gibt es derzeit zwei Weltraum-Programme, das Navigations-Satellitensystem Galileo und die Erdbeobachtungsmission Kopernikus. Satelliten mögen zwar nicht in Ursula von der Leyens Rede vorgekommen sein, doch haben sie starke Fürsprecher in der Kommission.
Europa brauche dringend eine weltraumgestützte Netzwerkinitiative als dritte Infrastruktur neben Galileo und Kopernikus, sagt Binnenmarktkommissar Thierry Breton. Damit könnten die Zeiten toter Zonen ohne Netzversorgung vorbei sein und jedem in Europa Zugang zu Breitband-Versorgung ermöglichen.
Doch dafür bedarf es einer breit angelegten Zusammenarbeit unter den Mitgliedsstaaten, um nicht hinter anderen globalen Akteuren zurückzufallen.