Patriarch Kirill dank Ungarns Veto von EU-Sanktionsliste gestrichen

Der Sitzungssaal des Europäischen Rates in Brüssel
Der Sitzungssaal des Europäischen Rates in Brüssel Copyright KENZO TRIBOUILLARD/AP
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Von Ana LAZARO
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Trotz Einigung auf 6. Sanktionspaket gegen Russkland beim EU-Gipfel, legt Ungarn nun doch Veto gegen Einschluss von Patriarch Kirill ein - und kommt damit durch

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Gerettet von Ungarn...

das Oberhaupt der russischen orthodoxen Kirche ist vom sechsten Sanktionspaket der EU gegen Russland ausgenommen worden.

Der 75-jährige Patriarch Kirill stand auf einer Liste von mehreren regierungsnahen Personen, aber Budapest verweigerte seinen Segen, offiziell aus Gründen der Religionsfreiheit.

Das hat bei zahlreichen Europaabgeordneten für Empörung gesorgt.

Michael Gahler, Koordinator der Fraktion der Europäische Volkspartei (EVP) im Außenausschuss des Europäischen Parlaments erklärte gegenüber Euronews: 

“Dieser Typ, im Gewand eines Patriarchen, ist in Wahrheit ein sehr enger Vertrauter von Wladimir Putin. Er erfüllt ihm seine Wünsche, er segnet seine Gräueltaten in der Ukraine. Er hat es also durchaus verdient, mit Sanktionen belegt zu werden, und ich verurteile Victor Orbàn's Haltung, die ehrlich gesagt erpresserisch ist.”

Der Kirchenfürst ist ein glühender Anhänger des russischen Präsidenten, und hat seit Beginn des Krieges in seinen Predigten auschließlich Putins Sicht der Dinge verbreitet.

Das brachte ihn auf die Sanktionliste, die zunächst auch am Montag beim EU-Gipfel so beschlossen wurde. Dann aber entschied sich Ungarn während eines Treffens von EU-Botschaftern am Donnerstag überraschend doch zu einem Veto.

Der ungarische Regierungssprecher zitierte auf Twitter den Außenminister: “Ungarn hat eine lange Schlacht geschlagen, aber es hat sich gelohnt. Die Ausnahme russischer Öllieferungen per Pipeline vom Embargo und die Entfernung von Patriarch Kirill von der Sanktionsliste sind im Interesse der nationalen Sicherheit.”

Journalist • Andreas Rogal

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