Bundespräsident Viola Amherd reist in das Katastrophengebiet im Wallis und im Tessin. Touristinnen und Touristen sollen in diesem Sommer trotzdem kommen. Doch mit Problemen am Gotthard muss weiterhin gerechnet werden.
In der Schweiz sind aufgrund von Überschwemmungen und Erdrutschen mindestens vier Menschen ums Leben gekommen, wie die Behörden mitteilen. Mindestens sechs Bergdörfen im Maggiatal im Tessin waren auch an diesem Montagmittag noch von der Versorgung abgeschnitten. Wie Regierungsrat Norman Gobbi mit Gespräch mit Blick erklärte, sollten zunächst die Handyverbindungen, die Trinkwasserversorgung und die Verkehrswege wieder hergestellt werden.
Viele Menschen im Tessin verbrachten Stunden in Todesangst. Auch Wochenend-Urlauber mussten mit Armee-Hubschraubern quasi in letzter Minute vor den Fluten gerettet werden, wie sie in Schweizer Medien berichten.
Probleme am Gotthard auch in den kommenden Wochen
Und Gobbi erklärte, das Tessin sei eine sichere Region. Touristinnen und Touristen sollen in diesem Sommer kommen. Allerdings musste er eingestehen, dass die Reisenden am Gotthard weiterhin mit Behinderungen rechnen müssten.
Die Region um den Gotthard war in der vergangenen Woche von heftigen Fluten in Mitleidenschaft gezogen worden. Auch Zermatt war zeitweise abgeschnitten.
Bundesrat Ignazio Cassis warnte vor Ort im Tessin, dass Unwetter wie in den vergangenen Wochen immer häufiger werden. Er sagte: "Was passiert hier im Moment? Das fragen sich viele Menschen. Werden wir jeden Sommer eine Katastrophe nach der anderen erleben? Oder ist dies eine Ausnahme? Das weiß niemand. Auf jeden Fall beunruhigt uns die Häufung solcher Ereignisse und zeigt, wie verletzlich wir sind."
Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd besucht ebenfalls die Unwettergebiete, wo inzwischen auch die Armee zur Beseitigung der Schäden im Einsatz ist.
Antonio Ciocco, Einsatzleiter der Kantonspolizei Tessin, geht davon aus, dass es mehr als die vier bisher gemeldeten Toten geben könnte. "Leider können wir im Moment nicht ausschließen, dass es weitere Opfer gibt.", sagte Ciocco.
Auch in Norditalien kam es zu schweren Unwettern
Auch Norditalien wurde in ähnlicher Weise von schweren Unwettern getroffen. Rund 200 Menschen mussten wegen Überflutungen, Gewitterstürmen und Erdrutschen aus norditalienischen Orten evakuiert werden.