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Ist die Blase in der Berliner Gastronomie schon geplatzt?

Gastronomie in Berlin
Gastronomie in Berlin Copyright Liv Stroud
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Von Liv Stroud
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Fünf Sternerestaurants in Berlin haben innerhalb eines Jahres geschlossen. Steigende Kosten und sinkende Nachfrage setzen der Gastronomie zu. Ist die Blase in der Berliner Gastronomie bereits geplatzt?

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In den letzten 12 Monaten haben fünf der renommiertesten Restaurants in Berlin ihre Türen geschlossen, ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Berliner Gastronomieszene unter enormem Druck steht. Während einige Betriebe ihre Konzepte überarbeiten, um weiterhin Gäste anzuziehen und das Überleben zu sichern, warnen Brancheninsider vor einer ernsten Lage.

"Diese kleine Blase, wie man sie nennen könnte, beginnt nun zu platzen"

Sebastian Frank, Chefkoch des mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurants Horváth, sagte: "Im Jahr 2010, als ich hier angefangen habe, gab es sieben Sternerestaurants. 10 Jahre später waren es 20. Damals waren die Leute bereit, ihr Geld auszugeben, aber das hat sich jetzt deutlich geändert und der Markt schrumpft wieder. Diese kleine Blase, wie man sie nennen könnte, beginnt nun zu platzen."

Laut einer aktuellen Studie musste im Jahr 2023 deutschlandweit etwa jedes zehnte Restaurant schließen. Experten warnen vor weiteren Insolvenzen, da viele Betriebe noch immer unter der steigenden Inflation leiden und sich von den Auswirkungen der Pandemie nicht vollständig erholen konnten. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) schlug bereits im Januar Alarm, dass Restaurants schließen müssten, nachdem die Regierung die Mehrwertsteuer für Restaurants von 7 auf 19 Prozent wieder eingeführt hatte.

"Der Kunde muss bereit sein, zu zahlen"

Gerrit Buchhorn, Geschäftsführer von DEHOGA Berlin, bestätigt dies: "Grundsätzlich muss man feststellen, dass sich in den letzten Jahren durch COVID, Kriege usw. die Betriebskosten deutlich verändert haben, was die Gastronomen bzw. Investoren besonders zu spüren bekommen. Das wirkt sich wiederum auf die Preise aus, und letztlich muss man bereit sein zu zahlen. Oder besser gesagt, der Kunde muss bereit sein, zu zahlen."

Auch Sebastian Frank sieht die Zukunft der Branche mit Sorge: "Ich glaube, dass COVID nur der Anfang war. Ich denke, dass etwas noch Größeres bevorsteht, wo wir am Ende viel größere Probleme haben werden, als ob wir morgen in ein Restaurant gehen können oder nicht."

Das Jahr 2023 hat viele Berliner Restaurants in eine finanzielle Krise gestürzt, und es scheint, dass auch 2024 keinen Grund zur Entwarnung bieten wird.

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