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Nicht genug Radwege in Berlin: Aktivisten fordern mehr Schutz für Radfahrer

ARCHIV - Tausende von Radfahrern nehmen an der jährlichen Fahrradrallye auf der gesperrten Autobahn A100 teil und fordern mehr Platz für Radfahrer in Berlin, Deutschland, 12. Juni 2022.
ARCHIV - Tausende von Radfahrern nehmen an der jährlichen Fahrradrallye auf der gesperrten Autobahn A100 teil und fordern mehr Platz für Radfahrer in Berlin, Deutschland, 12. Juni 2022. Copyright AP
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Von Kristina Jovanovski
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Ein tragischer Fahrradunfall in Berlin entfachte die Debatte um die Sicherheit von Radfahrern erneut. Aktivisten fordern mehr Platz und Schutz auf den Straßen – nicht nur für Radfahrer, sondern auch für Autofahrer.

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Eine belebte Kreuzung in Berlin wurde zum Schauplatz einer tragischen Unfallserie, als letzten Monat ein junger Radfahrer von einem Lastwagen angefahren wurde. Der 26-Jährige erlag seinen Verletzungen, was die Diskussion über die Sicherheit von Fahrradfahrern in der Stadt erneut entfachte. Aktivisten betonen, dass die mangelnde Sicherheit und der begrenzte Raum auf den Straßen dazu führen, dass Radfahrer gefährliche Situationen erleben. Laut Mara Hasenjürgen von der Organisation Changing Cities fühlen sich viele Radfahrer in Berlin täglich in Lebensgefahr. "Die Regierung versagt derzeit beim Schutz von Radfahrern", sagt sie.

Fünf Personen haben nun Klage gegen die Berliner Landesregierung eingereicht, weil sie keinen ausreichenden Schutzraum für Radfahrer bereitstellt. Dies geschieht vor dem Hintergrund von Protesten, die sich gegen das Aussetzen der geplanten Radschnellwege richten. Laut dem Berliner Senat sind die Pläne jedoch nicht aufgegeben, sondern nur verschoben worden, da die Planung für die langen Strecken komplex und zeitaufwendig ist. Hinzu kämen Budgetbeschränkungen.

446 Radfahrer im vergangenen Jahr getötet

Im vergangenen Jahr starben in Deutschland 446 Radfahrer, wie eine Fahrrad-NGO berichtete. Experten meinen, dass ein Teil des Problems darin besteht, dass die nationale Regierung wichtige Verkehrsregeln festlegt, die die Städte daran hindern, eigenständige Strategien zu entwickeln. Giulio Mattioli von der TU Dortmund betont, dass dies sogar Städte ausbremse, die bereit wären, weiterzugehen.

Viele fordern, dass Deutschland dem Beispiel der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo folgt, die erheblich in die Fahrradinfrastruktur investiert hat. Auch in Berlin gibt es Stimmen, die eine ähnliche Entwicklung anstreben. Linda Vierecke von der SPD im Berliner Parlament sieht in den Maßnahmen von Paris ein Vorbild für die Hauptstadt. "Berlin kann den gleichen Weg gehen", sagt sie.

Aktivisten argumentieren zudem, dass mehr Radwege auch den Autofahrern zugutekommen würden, da weniger Menschen auf das Auto angewiesen wären. Hasenjürgen von Changing Cities fügt hinzu, dass der Straßenraum dadurch entlastet und für alle Verkehrsteilnehmer sicherer werden könnte.

In ganz Deutschland sind weitere Demonstrationen geplant, um mehr Sicherheit für Fahrradfahrer und Kinder zu fordern.

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