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Setzt Russland Wehrpflichtige in der Region Kursk ein?

Ein russischer Soldat feuert aus einer D-30 Haubitze auf ukrainische Stellungen an einem nicht näher bezeichneten Ort in der Ukraine.
Ein russischer Soldat feuert aus einer D-30 Haubitze auf ukrainische Stellungen an einem nicht näher bezeichneten Ort in der Ukraine. Copyright AP/Russian Defense Ministry Press Service
Copyright AP/Russian Defense Ministry Press Service
Von Irina SheludkovaSasha Vakulina
Zuerst veröffentlicht am
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Setzt Russland Wehrpflichtige in der Region Kursk ein? Drei Wochen nach dem Einmarsch der Ukraine sind rund 600 russische Soldaten in der Region Kursk gefangen genommen worden, sagte der ukrainische Oberkommandierende Oleksandr Syrskyi.

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Drei Wochen nach dem Einmarsch der Ukraine sind rund 600 russische Soldaten in der Region Kursk gefangen genommen worden, erklärte der ukrainische Oberkommandierende Oleksandr Syrskyi. Bei den meisten dieser Kriegsgefangenen handelt es sich offenbar um Wehrpflichtige: junge, relativ unerfahrene Soldaten, die dachten, sie würden nur ihren obligatorischen einjährigen Militärdienst ableisten und müssten nicht kämpfen. Sie rechneten sicherlich nicht damit, dass der Krieg auf russisches Gebiet übergreifen könnte.

Karolina Hird, stellvertretende Teamleiterin für Russland am Institute for the Study of War (ISW), hebt hervor, dass Wehrpflichtige derzeit einen großen Teil der Verteidigungskräfte in der Region Kursk ausmachen. "Es sind diese Soldaten, die gefangen genommen und eingekesselt werden", sagt sie. Dies stelle eine Schwachstelle für Putin dar, besonders in Bezug auf seine innenpolitische Wahrnehmung. Solange Putin weiterhin kein großes Interesse daran zeigt, die Wehrpflichtigen in Kursk zu schützen und sie als Hauptverteidigungslinie einsetzt, könnten daraus soziale Folgen für die Zukunft resultieren, meint Hird.

"Dieses Regime erlaube den Einsatz von Wehrpflichtigen in den betroffenen Regionen"

Iwan Tschuwiljajew, von der russischen NGO "Get Lost", die Russen unterstützt, die sich dem Wehrdienst entziehen und dem Krieg entkommen wollen, erklärt, dass seit Beginn des Einmarsches Hunderte von Soldaten aus den Grenzregionen Kursk, Belgorod und Brjansk gekommen seien. Aufgrund dieser Situation sei das sogenannte Regime der "Anti-Terror-Operation" oder, wie Putin es nennt, die "Anti-Terror-Situation" ausgerufen worden. "Dieses Regime erlaube den Einsatz von Wehrpflichtigen in den betroffenen Regionen", erklärt Tschuwiljajew.

Er fügt hinzu, dass sich die Lage verändert habe, als zunehmend Wehrpflichtige aus weiter von der Grenze entfernten Regionen entsandt werden mussten. "Aus logistischen Gründen dauert es länger, bis sie Kursk erreichen", sagt Tschuwiljajew. Aus diesem Grund sei die am häufigsten angewandte Methode heute nicht mehr die einfache, kurzfristige Verlegung der Soldaten. Stattdessen würden die Wehrpflichtigen gezwungen, einen Vertrag zu unterzeichnen, der sie verpflichtet, weiterhin am Kampf teilzunehmen – bis zum Ende von Putins Leben, bis zum Ende des Krieges oder bis zu ihrem eigenen Lebensende.

Nächste russische Einberufungsrunde soll im Oktober beginnen

Das russische Verteidigungsministerium hat angekündigt, zusätzliche Truppen und Artillerie in die Region Kursk zu entsenden. Die nächste Einberufungsrunde in Russland beginnt am 1. Oktober. Gesetzlich vorgeschrieben ist, dass die neuen Wehrpflichtigen zunächst vier Monate dienen und eine militärische Spezialisierung erwerben müssen, bevor sie an der sogenannten "Anti-Terror-Operation" teilnehmen dürfen. Jene, die in einem Monat eingezogen werden, sollten daher frühestens im Februar 2025 zum Einsatz kommen. Allerdings, so zeigt das Beispiel der Wehrpflichtigen in Kursk, könnten sie bereits deutlich früher ihren ersten Kampf erleben.

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