Die Albaner sind geteilter Ansicht über das Vorhaben, Asylbewerber aus der EU in ihr Land auszulagern.
Vor wenigen Tagen hat Italien sein erstes Zentrum für Asylbewerber in Albanien eröffnet.
Während Nichtregierungsorganisationen befürchten, dass damit Rechte der Migranten verletzt werden, wollen etliche europäische Länder die Idee übernehmen. Euronews Albanien hat Einheimische in Tirana befragt.
Ein Mann begrüßt den Schritt: "Sehr schön, bravo an Edi Rama. Sind wir für ihre Ankunft? Ja, denn als Kroatien kam, behielten uns die Italiener. Das ist die Wahrheit." Eine Frau fügt hinzu: "Lasst die Flüchtlinge kommen, das ist nichts Schlimmes. Sie sind damit einverstanden, und sie nehmen niemandem den Job weg."
Beim EU-Gipfeltreffen am Donnerstag in Brüssel wurde diese neue Linie in der Migrationspolitik ebenfalls befürwortet. Nach Einschätzung der Staats- und Regierungschefs braucht die EU neue Wege, um illegale Einreise zu verhindern. Aber in Albanien fürchten viele, dass ihr Land zur Migrationsdrehscheibe für Europa wird.
Ein Mann scheint besorgt: "Die Zahl der Leute, die kommen, ist sehr hoch, und es gibt da Befürchtungen - ich weiß nicht, ob die Regierungen von Albanien und Italien diese berücksichtigt haben. Man weiß nicht, wer diese Menschen sind. Man weiß nicht, inwieweit sie geimpft sind, ob sie krank sind, oder was sie sonst aus ihren Herkunftsländern mitbringen."
Entgegen Italiens Plänen entschied ein Gericht in Rom in letzter Minute, dass die Migranten wieder von Albanien nach Italien zurückgebracht werden müssen, da ihre Herkunftsländer, Ägypten und Bangladesch, nicht als sicher eingestuft werden können.