Aufgrund der erhöhten Sicherheitslage empfiehlt das Innenministerium Zivilschutzübungen auch an Schulen. Bürger sollen in jedem Alter auf einen möglichen Ernstfall vorbereitet sein.
Deutsche Schüler und Schülerinnen sollen auf einen möglichen Kriegs- oder Krisenfall in der Schule vorbereitet werden. Dafür plädiert das Innenministerium unter Innenministerin Nancy Faeser (SPD).
Gegenüber dem Handelsblatt sagte ein Sprecher des Ministeriums, dass "angesichts der Entwicklung der sicherheitspolitischen Lage in jüngerer Zeit sollte ein stärkerer Fokus auf den Zivilschutz gesetzt werden, auch schon in der Schulbildung."
Für Schulbildung und die entsprechenden Lerninhalte ist jedoch nicht die Regierung, sondern die einzelnen Bundesländer verantwortlich. Das Handelsblatt berichtet jedoch, dass der Bund mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) bereit ist, mit "Materialien für junge Menschen und für Lehrpersonen" zu helfen.
Was versteht man unter Zivilschutz?
Die Erfahrungen aus der Flutkatastrophe im Ahrtal und der Corona-Pandemie sowie der russischen Angriffskrieg auf die Ukraine haben den Bevölkerungsschutz verstärkt ins Blickfeld gerückt.
Unter Zivilschutz versteht man den Schutz der Bevölkerung durch nichtmilitärische Maßnahmen.
"Zum Zivilschutz gehören insbesondere der Selbstschutz, die Warnung der Bevölkerung, der Schutzbau, die Aufenthaltsregelung, der Katastrophenschutz nach Maßgabe des § 11 ZSKG, Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit, Maßnahmen zum Schutz von Kulturgut", heißt es auf der Seite des BBKs.
In dem im Mai beschlossenen Sondervermögen, sollen laut Faeser auch notwendige Investitionen in den Zivil- und Bevölkerungsschutz getätigt werden.
Im Falle eines Ernstfalles sind die Bundesländer für den Katastrophenschutz zuständig. Der Bund trägt jedoch die Verantwortung für den Zivilschutz im Falle eines Verteidigungs- oder Krisenfalls.