Polizei und Richter haben in einer groß angelegten Aktion das Hauptquartier des extrem rechten Rassemblement National in Frankreich durchsucht und Dokumente und elektronische Korrespondenz beschlagnahmt, so Parteichef Jordan Bardella.
Nach Angaben des Parteivorsitzenden Jordan Bardella haben Polizei- und Justizbeamte am Mittwoch eine Razzia in der Zentrale der Le-Pen-Partei Rassemblement National in Frankreich durchgeführt.
Bardella spricht von "Hetze und Verfolgung" gegen die Le-Pen-Partei
Bardella sprach von "acharnement" und "harcélement" seiner Partei, was soviel wie "Hetze" oder "Verfolgung" bedeutet. Er nannte den Einsatz auch eine "spektakuläre und beispiellose Aktion, die eindeutig Teil einer neuen Kampagne der Schikane" sei.
Es wurden Dokumente, Geschäftsbücher und elektronische Korrespondenz beschlagnahmt. Die Razzia in Paris, bei der zwei Ermittlungsrichter anwesend waren, hatte - laut Bardella - um 8 Uhr 50 begonnen.
In einem Beitrag auf X schrieb Bardella, er sei sich der "Grundlage dieser Aktion" nicht bewusst. "Dies ist ein ernsthafter Angriff auf den Pluralismus und den demokratischen Wandel".
In den kommenden Monaten sollte sich entscheiden, ob die wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder verurteilte Politikerin Marine Le Pen bei den Präsidentschaftswahlen 2027 antreten darf. Wie französische Medien berichteten, wird innerhalb der Partei eine mögliche Kandidatur von Parteichef Jordan Bardella in Erwägung gezogen.
Die 56-jährige Marine Le Pen will eigentlich erneut bei den Präsidentschaftswahlen kandidieren. Sie ist deutlich populärer als der 29-jährige Jordan Bardella.
Nachdem Präsident Emmanuel Macron nach den Europawahlen das französische Parlament aufgelöst hatte, hat das Rassemblement National die meisten Abgeordneten einer einzelnen Partei in der Assemblée Nationale.
Diese Geschichte entwickelt sich und unsere Journalisten arbeiten an weiteren Updates.