Bei russischen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kyjiw wurden ein Mensch getötet und mindestens sechs weitere verletzt. Moskau hat seine Angriffe auf die Ukraine verstärkt. Auch die Ukraine greift weiter Ziele in Russland an.
In der Nacht schlugen russische Angriffe in der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw ein, mindestens ein Mensch wurde getötet und mindestens sechs weiter verletzt. Der groß angelegte Drohnen- und Raketenangriff führte zu mehreren Bränden in der ganzen Stadt. Unter anderem wurden Wohngebäude, eine Kindertagesstätte, Kioske und eine U-Bahn-Station getroffen.
Der Leiter der Kyjiwer Militärverwaltung, Tymur Tkachenko, erklärte, der Eingang der U-Bahn-Station Lukianivska sei beschädigt worden, es habe aber keine Verletzten gegeben.
Der Bürgermeister von Kyjiw Vitali Klitschko gab bekannt, dass die Kindertagesstätte infolge des Angriffs in Brand geraten sei. Insgesamt seien sieben Stadtteile beschossen worden.
Auch andere ukrainische Städte waren Ziel der russischen Angriffe. In Iwano-Frankiwsk wurde nach Angaben des Bürgermeisters Ruslan Martsinkiw in drei Dörfern die Infrastruktur beschädigt.
Zuvor hatte der ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj neue Friedensgespräche mit Russland für diese Woche vorgeschlagen. In einer Videobotschaft auf X forderte Selenskyj, dass "das Tempo der Verhandlungen erhöht werden muss". "Wir brauchen ein Treffen auf der Ebene der Staats- und Regierungschefs", sagte er und betonte die Bereitschaft der Ukraine, dies zu tun.
Statt Friedensverhandlungen verstärkt Russland die Angriffe
Der neu ernannte ukrainische Minister für nationale Sicherheit und Verteidigung, Rustem Umerov, habe Moskau die Einladung übermittelt, so Selenskyj. Er leitete auch die Delegationsgespräche, die im vergangenen Monat in Istanbul stattfanden.
Doch Moskau verstärkt seine Langstreckenangriffe auf ukrainische Städte. Und Analysten halten eine weitere Eskalation für wahrscheinlich.
Auch die Ukraine greift Russland weiter mit Drohnen an. Im russischen Dorf Kamenolomni in der Region Rostow brach ein Feuer aus. Laut dem Gouverneur von Rostow, Juri Schljusar, sei das Dach des Bahnhofsgebäudes durch herabfallende Drohnentrümmer in Brand geraten. Drei Personen mussten aus dem Abfertigungsgebäude fliehen, niemand wurde verletzt. Kamenolomni liegt etwa 38 Kilometer von der russisch-ukrainischen Grenze entfernt.
Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin erklärte, die russische Luftabwehr habe fünf ukrainische Drohnen über der Hauptstadt abgeschossen.