Ein neuer Index zeigt, in welchen europäischen Ländern Autos am häufigsten liegen bleiben. Welche Länder sind auf der "schwarzen Liste"?
Als Autofahrer ist man niemals völlig sicher, besonders nicht im Urlaub.
Raue Straßen, extreme Wetterbedingungen und Verkehrsstaus können eine traumhafte Reise schnell in einen Albtraum verwandeln. Vor allem dann, wenn das Auto plötzlich mitten im Nirgendwo den Geist aufgibt.
Doch gibt es Länder, in denen man besonders vorsichtig sein sollte? Laut einer Studie von Ovoko lautet die Antwort: ja.
Rumäniens Transfăgărășan: Gefahren im Gebirge
In Rumänien ist das Risiko einer Fahrzeugpanne mit einem Wert von 98,3 Punkten am höchsten.
Besonders auf der DN7, besser bekannt als Transfăgărășan, sollten Autofahrer besonders vorsichtig sein.
Die 151 Kilometer lange Gebirgsstraße, die Siebenbürgen mit der Walachei verbindet, ist für ihre spektakulären Ausblicke ebenso bekannt wie gefürchtet. Häufige Überschwemmungen, Erdrutsche und Steinschläge machen sie zu einer der gefährlichsten Straßen Europas.
Die kurvenreiche Strecke wurde Anfang der 1970er Jahre gebaut: nicht für den Tourismus, sondern als militärisches Projekt zur Vorbereitung auf eine mögliche sowjetische Invasion.
Der Bau forderte viele Opfer: Mindestens 40 Soldaten kamen laut lokalen Berichten ums Leben.
Die M1 in Ungarn: eine problematische Verkehrsader in Mitteleuropa
Ungarn liegt mit einem Wert von 91,90 Punkten auf dem zweiten Platz.
Die Autobahn M1, die wichtigste Verbindung zwischen Budapest und der österreichischen Hauptstadt Wien, gehört zu den unfallträchtigsten Strecken des Landes.
Einer der schwersten Unfälle ereignete sich im Jahr 2023, als ein Staubsturm über die Fahrbahn zog und es nur 25 Kilometer westlich von Budapest zu einer Massenkarambolage kam. Beteiligt waren 42 Fahrzeuge, darunter fünf Sattelschlepper.
Ein Mensch kam ums Leben, mehr als 30 wurden verletzt. Vier Rettungshubschrauber mussten zum Einsatzort ausrücken.
Die Autobahn wird derzeit umfassend saniert, um den europäischen Sicherheitsstandards zu entsprechen.
Katara: Griechenlands "verfluchter" Bergpass
Der Katara-Pass in Griechenland verläuft zwischen den östlichen Regionen Thessalien und Epirus.
Die spektakuläre Strecke liegt auf 1 705 Metern über dem Meeresspiegel und bietet Ausblicke über die umliegenden Berge und Täler. Der Name "Katara" bedeutet "Fluch".
Der Legende nach hatte ein Bischof um das Jahr 1800 große Schwierigkeiten, den Pass zu überqueren, so groß, dass er ihn verfluchte. Seither trägt der Berg diesen Namen.
Die Straße gilt als eine der gefährlichsten, furchterregendsten und höchsten Bergstrecken Europas. Enge, steile Kurven und unübersichtliche Passagen machen die Fahrt riskant, besonders bei Gegenverkehr.
Im Winter ist vom Befahren dringend abzuraten, vor allem mit älteren Fahrzeugen.
Heute ist das Verkehrsaufkommen auf dem Katara-Pass stark zurückgegangen. Vor allem seit der Eröffnung der sichereren Autobahn Egnatia Odos A2, die weiter südlich durch Tunnel verläuft.
Das Alter der Fahrzeuge spielt dabei eine entscheidende Rolle, insbesondere bei Mietwagen.
In Griechenland liegt das durchschnittliche Fahrzeugalter bei 18 Jahren, eines der höchsten in Europa.
Das bedeutet: Viele Autos sind anfälliger für Pannen. Kein Wunder also, dass das Land mit 77,96 Punkten auf Platz sieben der Pannenstatistik landet.
Stelvio: Kurvenreiches Abenteuer auf über 2 .700 Metern
Auf Griechenland folgt Italien mit 70,96 Punkten auf Platz acht.
Abseits der großen Autobahnen stellt die Geografie des Landes eine echte Herausforderung für Autofahrer dar: Bergiges Inland, enge Serpentinen und Straßen entlang zerklüfteter Küsten machen viele Strecken anspruchsvoll und potenziell gefährlich für Fahrzeuge.
Der 49 Kilometer lange Stilfserjochpass mit seinen zahllosen Haarnadelkurven und einer Höhe von über 2 .700 Metern zählt zu den schönsten, aber auch gefährlichsten Straßen Italiens.
Diese majestätische Alpenstraße wurde zwischen 1820 und 1825 vom Habsburger Reich erbaut, um eine Verbindung zwischen Österreich und den lombardischen Gebieten herzustellen.
Im Ersten Weltkrieg war der Pass Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen italienischen Truppen und der Armee des österreichischen Kaiserreichs. Heute zieht er Touristen, Abenteurer und Sportbegeisterte an.
Einmal im Jahr, Ende August, wird der Pass für den motorisierten Verkehr gesperrt. Dann übernehmen rund 8.000 Radfahrer und zahlreiche Läufer die Straße.