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Russischer Angriff auf Armee-Ausbildungszentrum: 3 Tote in Tschernihiw

Feuerwehrleute bekämpfen den Brand nach einem russischen Luftangriff, der ein Lebensmittellager in Charkiw getroffen hat, 30. Juli 2025
Feuerwehrleute bekämpfen den Brand nach einem russischen Luftangriff, der ein Lebensmittellager in Charkiw getroffen hat, 30. Juli 2025 Copyright  AP Photo
Copyright AP Photo
Von Gavin Blackburn
Zuerst veröffentlicht am
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Der Angriff war die vierte tödliche Attacke auf ukrainische Militäreinrichtungen innerhalb von fünf Monaten. Bei den drei vorangegangenen Angriffen wurden nach offiziellen Angaben mindestens 46 Soldaten getötet und mehr als 160 verwundet.

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Bei einem russischen Raketenangriff auf einen Übungsplaz der ukrainischen Armee in Tschernihiw sind drei Soldaten getötet und 18 weitere verletzt worden. Das haben die örtlichen Behörden am Mittwoch mitgeteilt. Die Angriffe richteten sich demnach gegen die Bemühungen Kyjiws, den gravierenden Personalmangel nach mehr als drei Jahren des russischen Angriffskriegs auszugleichen.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden bei dem Einschlag etwa 200 ukrainische Soldaten getötet oder verwundet.

Unterschiedliche Angaben zu Verlusten

Die ukrainischen Bodentruppen bestätigten den russischen Angriff auf den Truppenübungsplatz, aber ihre Angaben über die Verluste wichen stark von denen Moskaus ab.

Nach Angaben des Ministeriums wurde das ukrainische Ausbildungszentrum 169 in der Nähe von Honcharivske in der Region Tschernihiw von zwei Iskander-Raketen getroffen, von denen eine mit mehreren Submunitionen und die andere mit Sprengstoff bestückt war.

Ein Feuerwehrmann kämpft in einem brennenden Warenhaus in Charkiw gegen die Flammen, 30. Juli 2025
Ein Feuerwehrmann kämpft in einem brennenden Warenhaus in Charkiw gegen die Flammen, 30. Juli 2025 AP Photo

Ein Video des russischen Verteidigungsministeriums zeigt mehrere kleine Explosionen, die offenbar von einer Rakete mit Schrapnell-Sprengkopf verursacht wurden, gefolgt von einer großen Explosion, die wohl von der anderen Rakete mit hochexplosivem Sprengkopf verursacht wurde.

Angriff auch auf Krankenhaus?

Ein ähnlicher russischer Angriff ereignete sich im vergangenen September, als zwei ballistische Raketen eine ukrainische Militärakademie und ein nahegelegenes Krankenhaus trafen und mehr als 50 Menschen töteten und über 200 weitere verletzten.

Die ukrainischen Behörden teilten mit, dass eine Kommission unter der Leitung des Leiters des militärischen Strafverfolgungsdienstes gebildet wurde, um festzustellen, ob Nachlässigkeit oder Fehlverhalten von Beamten zu den Opfern in Tschernihiw beigetragen haben könnten.

Der Angriff auf den Übungsplatz war der vierte tödliche Angriff auf ukrainische Militäreinrichtungen innerhalb von fünf Monaten. Bei den drei vorangegangenen Angriffen wurden nach offiziellen Angaben mindestens 46 Soldaten getötet und mehr als 160 verwundet. Weder die Angaben von ukrainischer Seite noch die des Kremls lassen sich unabhängig überprüfen.

Russland hat auch versucht, die Rekrutierung ukrainischer Soldaten zu stören, indem es regionale Gebäude angriff, die die Einberufung koordinieren.

Am Mittwoch griffen russische Streitkräfte ein regionales Militärverwaltungsgebäude in der nördlichen Region Sumy an und verletzten dabei eine 75-jährige Frau, wie die Verwaltung mitteilte. Am vergangenen Freitag und Samstag hätten sie dasselbe Gebäude mit Drohnen angegriffen.

Die ukrainischen Streitkräfte halten größtenteils dem zermürbenden Vorstoß der größeren russischen Armee stand, obwohl das russische Verteidigungsministerium in letzter Zeit kleine Fortschritte entlang der 1.000 Kilometer langen Frontlinie gemeldet hat.

Die Ukraine braucht dringend mehr Soldaten

Obwohl die Ukraine mehr als eine Million Soldaten in Uniform hat, einschließlich der Nationalgarde und anderer Einheiten, braucht sie dringend mehr.

Es gab Fragen zur Kriegsführung in Kyjiw, die von einer mangelhaften Mobilisierung bis zur Überlastung und Aushöhlung von Fronteinheiten durch unerlaubtes Entfernen von Soldaten reichten.

Militärsanitäter leisten einem verwundeten ukrainischen Soldaten in der Region Donezk erste Hilfe, 25. Juli 2025
Militärsanitäter leisten einem verwundeten ukrainischen Soldaten in der Region Donezk erste Hilfe, 25. Juli 2025 AP Photo

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky unterzeichnete am Dienstag ein Gesetz, das es ukrainischen Männern über 60 Jahren erlaubt, freiwillig Verträge mit den Streitkräften zu unterzeichnen.

Ukrainische Regierung schafft Anreize für Dienst an der Waffe

Das Gesetz ermöglicht es denjenigen, die ihre Erfahrungen und Fähigkeiten einbringen wollen, insbesondere in kampffreien oder spezialisierten Funktionen.

Im Februar begann das ukrainische Verteidigungsministerium, neue finanzielle und andere Vergünstigungen anzubieten, um Männer zwischen 18 und 24 Jahren für den Militärdienst zu gewinnen.

Männer in dieser Altersgruppe sind von der Wehrpflicht ausgenommen, die für Männer zwischen 25 und 60 Jahren gilt.

Die Ukraine hat ihr Einberufungsalter von 27 auf 25 Jahre gesenkt, aber das hat offenbar nicht ausgereicht, um die Reihen aufzufüllen oder die Verluste auf dem Schlachtfeld zu ersetzen.

Mehr Zivilisten werden getötet

Unterdessen hat Russland seine intensivierten Luftangriffe gegen ukrainische zivile Ziele fort und schickte in der Nacht zum Mittwoch 78 Angriffsdrohnen gegen das Nachbarland, darunter bis zu acht neu entwickelte Drohnen mit Düsenantrieb. Das hat die ukrainische Luftwaffe mitgeteilt.

Mindestens fünf Menschen wurden verwundet.

Die UN-Mission in der Ukraine stellt fest, dass sich die Zahl der zivilen Opfer russischer Angriffe in diesem Jahr verschlechtert hat: In der ersten Hälfte des Jahres 2025 wurden 6754 Zivilisten getötet oder verletzt, was einem Anstieg von 54 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2024 entspricht.

Seit dem Beginn der russischen Invasion in der benachbarten Ukraine im Februar 2022 wurden nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens 13.580 ukrainische Zivilisten, darunter 716 Kinder, getötet.

Weitere Quellen • AP

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