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In der Pause von Hunden totgebissen: 46-Jähriger stirbt im Krankenhaus

Tragischer Hundeangriff bei Zielona Góra.
Tragischer Hundeangriff bei Zielona Góra. Copyright  Jens Meyer/Copyright 2019 The AP. All rights reserved.
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Von Glogowski Pawel
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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In den Wäldern bei Zielona Góra in Polen, ganz in der Nähe von Cottbus, ist ein 46-jähriger Mann in seiner Arbeitspause von drei scharfen Hunden gebissen worden. Er starb im Krankenhaus. Die Hunde hat schon zuvor einem anderenMann die Ohren abgebissen.

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Der tragische Angriff durch mehrere Hunde geschah während einer Pause des Mannes in der Nähe der Autobahn. Ein Lastwagenfahrer hielt an der S3 bei Zielona Góra in Polen unweit von Cottbus an, um eine Pause einzulegen. Während seiner Pause wollte der Mann aus Puławy in einem nahegelegenen Wald Pilze sammeln.

Dort griffen drei Hunde den LKW-Fahrer an.

Laut der Staatsanwältin Ewa Antonowicz, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Zielona Góra, hatte der Besitzer der drei Hunde die erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen auf seinem Grundstück nicht eingehalten. Auf dem Grundstück befindet sich auch ein Schießstand.

Die Hunde konnten entkommen und attackierten den 46-jährigen Mann, der in der Nähe vorbeiging. Das Opfer erlitt zahlreiche Verletzungen. Vorläufige Erkenntnisse sprechen von mindestens 53 Biss- und anderen Verletzungen.

Trotz zahlreicher Wunden und seines kritischen Zustands konnte der Trucker einen Notruf absetzen. Rettungskräfte trafen ein und brachten den schwer verletzten und unterkühlten Mann ins Universitätskrankenhaus Zielona Góra.

Im Krankenhaus wurde er mehrmals operiert. Sein Zustand war jedoch sehr ernst. Am 15. Oktober 2025 erlag er seinen Verletzungen. Der Leichnam sollte obduziert werden, um die genaue Todesursache zu klären.

Ergebnisse der ersten Ermittlungen

Die Staatsanwaltschaft Zielona Góra leitete eine Untersuchung ein, die dann von der Bezirksabteilung übernommen wurde. Diese Entscheidung wurde unter anderem deshalb getroffen, weil der Hundebesitzer ein pensionierter Polizist ist. Ziel war es, mögliche Verdachtsmomente bezüglich der Unparteilichkeit der Ermittlungen auszuräumen.

"Die Hunde wurden beschlagnahmt und in vorübergehende Pflege gegeben", erklärte Ewa Antonowicz.

Die Ermittler ordneten eine Reihe von Untersuchungen an: die physische und psychische Verfassung der Hunde, die Bedingungen ihrer Haltung sowie die Sicherheit des Schießstands. Ein wichtiger Aspekt des Verfahrens wird auch die Bestimmung der Rasse sein. Medien vermuten eine Mischung aus Deutschem und Belgischen Schäferhund.

"Es ist wichtig, das Verhalten sowie die Erziehung dieser Hunde im Laufe der Zeit umfassend zu bewerten. Alle bekannten Vorfälle werden im laufenden Verfahren gründlich untersucht“, sagte Antonowicz auf einer Pressekonferenz.

Der Hundebesitzer wurde bereits von der Polizei vernommen, aber die Staatsanwaltschaft konnte dies zunächst nicht tun, da der Verdächtige Polen verlassen hat. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft wollte den Fall im Interesse der Ermittlungen nicht kommentieren und meinte, es sei "noch zu früh", um über Anklagen zu entscheiden.

Zusätzlich werden alle bisherigen Hinweise und Beschwerden bezüglich der Hunde und des Schießstands gesammelt, da Anwohner aus Racula bei Zielona Góra auf frühere Vorfälle hingewiesen haben. Nachbarn hatten in den letzten Jahren wiederholt Beschwerden über die Anlage eingereicht. Es gab Petitionen im Stadtrat von Zielona Góra, die sich auf Lärm und die Gefahr durch Geschosse bezogen.

Hunde hatten zuvor anderem Mann Ohren abgebissen

Antonowicz bestätigte, dass es bereits früher Vorfälle mit den Hunden, die den 46-Jährigen gebissen hatten, gegeben habe. "Diese Umstände werden im laufenden Verfahren ebenfalls berücksichtigt und möglicherweise werden die geschädigten Personen auch als Opfer auftreten."

Gegen den Hundebesitzer hatte es bereits zuvor staatsanwaltschaftliche Ermittlungen und eine Zivilklage gegeben.

Nach Informationen des polnischen Senders TVN24 betraf der erste Fall im Jahr 2022 eine Frau und ihre Tochter, die gebissen wurden. Der Fall endete mit einem Ordnungswidrigkeitsverfahren.

Der zweite Fall im Jahr 2024 betraf einen jungen Mannes. Eine Frau fand ihn bewusstlos mit ihrem Hund beim Spaziergang im Wald. Der Mann war stark unterkühlt und erlitt schwere Verletzungen – ihm wurden die Ohren amputiert, er hatte zahlreiche Wunden und wurde aufgrund von Nierenversagen zum Dialyse-Patient.

Der Schießstandbesitzer wurde damals nicht bestraft, da die Ermittlungen ergaben, dass es sich um ein Eindringen auf das Grundstück handelte.

Gefahren durch unsachgemäß gehaltene Hunde

Dieser dramatische Fall hat die Menschen vor Ort und Medien in ganz Polen aufgerüttelt. Es stellen sich Fragen nach der Verantwortung des Tierhalters und den Risiken, die unsachgemäß gehaltene Tiere in der Nähe öffentlicher und waldnaher Gebiete darstellen können.

Aus rechtlicher Sicht wird es entscheidend sein, ob die Hunde von Natur aus aggressiv waren oder aufgrund der Umgebungsbedingungen - heißt es. Ebenso wird untersucht, ob der Besitzer seine Sorgfaltspflichten und die Sicherung des Grundstücks vernachlässigt hat.

Im Falle schwerer Körperverletzung mit Todesfolge droht in Polen eine Freiheitsstrafe zwischen zwei und zwölf Jahren.

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