Wissenschaftlern in den USA ist ein Durchbruch gelungen. Bis Kernfusion aber unsere Energieerzeugung revolutioniert, wird es noch lange dauern.
In den USA haben Wissenschaftler erstmals mehr Energie durch Kernfusion gewonnen, als sie in das System hineingesteckt haben. Das hat das US-Energieministerium in Washington verkündet. Bei den Vereinten Nationen spricht man in Hinblick auf den Klimawandel von einer wichtigen Entwicklung, sieht allerdings keine Anwendungsmöglichkeit in der nahen Zukunft.
Bei der Kernfusion werden Deuterium und Tritium, das sind spezielle Wasserstoffatome, zu Helium verschmolzen. Normalerweise würden sich die Wasserstoffatome abstoßen, bei extrem hohen Temperaturen überwinden sie jedoch diese Schwelle und verschmelzen – die Kernfusion. Dafür muss der Wasserstoff auf mehrere Millionen Grad Celsius aufgeheizt werden. Wissenschaftler des Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien erreichten das mit 192 Laserstrahlen, die eben weniger Energie enthielten als durch die Kernfusion entstanden ist.
Der Knackpunkt ist, dass eben nur die Laserstrahlen weniger Energie enthielten. Der ganze Betrieb der Gerätschaften, die Energieversorgung der Laser, das kostete etwa ein Hundertfaches der erzeugten Energie. Einen praktischen Nutzen hat die Kernfusion also vorerst weiter nicht, dennoch gilt das jetzt Erreichte als Meilenstein der jahrzehntelangen Kernfusionsforschung.
Kernfusion ≠ Kernspaltung
Obwohl wie bei einem herkömmlichen Atomkraftwerk Atomkerne die Hauptrolle bei der Energieerzeugung spielen, ist Kernfusion weitgehend ungefährlich. Bei einer Störung bricht die Reaktion einfach ab. Strahlender Atommüll wird dabei auch nicht erzeugt.
Dass Kernfusion dauerhaft Energie liefern kann, ist übrigens schon bewiesen. In Sternen wie unserer Sonne findet der Prozess unter extrem hohem Druck und ebenfalls hoher Temperatur statt. Ohne Kernfusion wäre Leben auf der Erde also gar nicht möglich.