Gesichtserkennung im Test: Foto findet Namen

Überwachungskameras in den Strassen von Paris
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Von euronews
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Die Fortschritte der künstlichen Intelligenz bei der Gesichtserkennung machen Anonymität in einer Gesellschaft, die ihr Leben in sozialen Netzwerken verbringt, immer schwieriger.

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In einer Menge zu sein heisst nicht, unerkannt zu bleiben. Die Fortschritte der künstlichen Intelligenz bei der Gesichtserkennung machen dies in einer Gesellschaft, die ihr Leben in sozialen Netzwerken verbringt, immer schwieriger. 

France Television hat in den Straßen von Paris einen Test gemacht. Anis Ayan, Spezialist für Gesichtserkennung, nimmt wahllos ein paar Fotos von Passanten auf und gibt sie auf einer kostenpflichtigen Website ein. Sekunden später hat er schon Ergebnisse:

"Sie kommt aus Lyon und ist auf einer Kindermädchen-Website registriert".

Die Überprüfung der Informationen vor Ort ist eine Sache von Sekunden. Alles stimmt, das Paar ist überrascht.

"Wenn jemand, den wir nicht kennen, schon unsere Namen weiss, das ist schon erschreckend."

"Vor allem, wenn man nicht von hier ist, wenn man in einer anderen Stadt ist. Ich bin nicht jemand, die Bilder ins Internet stellt... dass ich so gefunden werden kann, das ist schon erschreckend..."

Die Europäische Union ermöglicht es Bürgern, die Löschung ihres Bildes von Internetseiten zu verlangen - aber das ist komplizierter als es klingt.

"Ist es eine Website mit Sitz in einem Steuerparadies, wird es schwierig, die Löschung durchzusetzen. In dem Fall kann man sich an die Suchmaschinenbetreiber wenden, man schickt ihnen einen Antrag auf das Recht auf Vergessenwerden , und dann sind es die Suchmaschinenbetreiber, die die Löschung veranlassen."

Etienne Deshoulieres, auf neue Technologien spezialisierter Anwalt

Mehr zum Recht auf Vergessenwerden finden Sie hier. 

In China werden grosse Städte bereits flächendeckend überwacht, Passanten können fast augenblicklich identifiziert werden. Paris will die Überwachung auch einführen, zu den Olympischen Spielen 2024.

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