Reisende müssen sich auf eine Zunahme von Betrügereien bei Fluggesellschaften einstellen, nachdem Cyberkriminelle Millionen von Qantas-Kunden ins Visier genommen haben.
Die australische Fluggesellschaft Qantas hat bekannt gegeben, dass bei einer Reihe von Cyberangriffen Anfang Juli Millionen von Kundendaten gestohlen wurden.
Qantas fliegt unter anderem London, Paris und Rom an. Die Daten wurden über eine Drittanbieterplattform gestohlen und anschließend im Dark Web veröffentlicht.
Das Unternehmen erhielt vom Obersten Gerichtshof von New South Wales eine einstweilige Verfügung, um zu verhindern, dass die gestohlenen Daten weiterverbreitet, eingesehen oder veröffentlicht werden.
Trotzdem warnen Experten Reisende vor Betrugsversuchen im Namen von Qantas. Kunden sollten besonders vorsichtig sein, wenn sie von Personen kontaktiert werden, die sich als Vertreter der Fluggesellschaft ausgeben.
Welche Daten sind betroffen?
Von den insgesamt 5,7 Millionen Datensätzen, die kompromittiert wurden, betreffen die meisten Namen, E-Mail-Adressen und Vielfliegernummern der Passagiere.
Laut Qantas enthält ein „kleinerer Teil“ der betroffenen Datensätze zudem Adressen, Geburtsdaten, Telefonnummern, Geschlecht sowie Essenspräferenzen der Kunden.
Nach Angaben der Airline seien jedoch keine Kreditkartendaten, Passinformationen oder andere Finanzdaten kompromittiert worden.
„Es gibt weiterhin keine Auswirkungen auf Qantas-Vielfliegerkonten“, erklärte das Unternehmen. „Auf Passwörter, PINs oder Anmeldedaten wurde nicht zugegriffen. Die gestohlenen Daten reichen nicht aus, um auf Vielfliegerkonten zuzugreifen.“
Was sollten betroffene Kunden tun?
Qantas zufolge wurden alle betroffenen Kunden direkt informiert. Die Airline habe offengelegt, welche Daten im Rahmen des Angriffs entwendet wurden, und eine spezielle Support-Hotline eingerichtet. Dort erhalten Reisende Unterstützung sowie Zugang zu Identitätsschutzdiensten.
Kunden werden dringend gebeten, keine Kaltanrufe anzunehmen und sich ausschließlich über offizielle Qantas-Kanäle zu informieren, falls sie einen Betrugsversuch vermuten.
Die Fluggesellschaft warnt außerdem davor, im Dark Web nach gestohlenen Daten zu suchen, da dies illegal sei.
Wie will Qantas künftige Vorfälle verhindern?
Nach eigenen Angaben hat Qantas seit dem Angriff zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt, die Schulung ihrer Teams verbessert und die Systemüberwachung intensiviert.
Das Unternehmen arbeitet eng mit australischen Behörden zusammen, darunter dem Australian Cyber Security Centre und der Australian Federal Police.
Euronews Travel hat Qantas um eine weitere Stellungnahme gebeten.