Diaw stammt ursprünglich aus Senegal. Früher galt Graffiti in Guinea vielerorts als Vandalismus. Inzwischen hat sich die Sichtweise verändert, weil Künstler das Medium nutzen, um Aufmerksamkeit zu schaffen und kulturelle Persönlichkeiten zu würdigen. Seine Arbeiten zeigen heute Porträts von Musikerinnen und Musikern sowie Führungspersönlichkeiten der afrikanischen Unabhängigkeit in den belebtesten Straßen der Hauptstadt.
In Senegal hat Graffiti eine lange Tradition. Als Diaw 2018 nach Guinea zog, fand er die Kunstform dort kaum vor. Um Akzeptanz zu gewinnen, begann er mit Wandbildern zur öffentlichen Aufklärung, darunter Kampagnen während der COVID-19-Pandemie. Während Conakry wächst und sich rasant urbanisiert, sind seine großformatigen Porträts zu gut sichtbaren Teilen des Stadtbilds geworden. Sie erhalten Unterstützung von lokalen Behörden und vielen Bewohnerinnen und Bewohnern.
Das Kollektiv betont, dass die Zugänglichkeit von Graffiti es zu einem starken Mittel für Botschaften macht. An den Wandbildern kommen täglich Tausende vorbei. Künstlerinnen und Künstler der Bewegung hoffen, dass mehr junge Menschen, besonders Frauen, zur wachsenden Szene stoßen. Viele Einwohnerinnen und Einwohner sagen, die Werke hätten das Erscheinungsbild und die Identität der Stadt neu geprägt. Sie bringen Farbe und kulturelles Gedächtnis in Conakrys geschäftige Straßen.