Philosophieren in der Schule

Philosophieren in der Schule
Von Euronews
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Wer gut schlussfolgern kann, kann auch besser lernen. Und eine Möglichkeit, die Kunstfertigkeit des Schlussfolgerns zu lehren, ist der Philosophie-Unterricht – von Anfang an, ab der ersten Klasse.
Denn Kinder sind von Natur aus neugierig und fragen immer wieder “warum?”

Die Waikiki-Schule ist eine öffentliche Gundschule auf Hawaii. Seit zwanzig Jahren gibt es hier Philosophie-Unterricht für Kinder ab einem Alter von fünf Jahren, in Zusammenarbeit mit dem dortigen Zentrum “Philosophie für Kinder”, das Lehrern bei diesem Vorhaben hilft. Dieses Jahr kam die Waikiki-School unter den 258 öffentlichen Schulen Hawaiis auf den zweiten Platz. Und so hofft das Zentrum “Philosophie für Kinder”, dass sein Modell von anderen Schulen aufgenommen wird.

Philosophie für Kinder in Hawaii bietet auf seiner Website ein Video sowie Material für den Anfang:

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Sarah Goering, Philosophie-Professorin an der Universität von Washington in Seattle, befürwortet den Philosophieunterricht für Kinder und hält Kinder für “geborene Philosophen”. Sie gibt einmal in der Woche Philosophieunterricht für Kinder an der John-Muir-Schule in Seattle. Die 10 bis 11-jährigen befassen sich zum Beispiel mit Unsterblichkeit. Sie lesen erst eine Kurzgeschichte und sprechen dann über das Leben, den Tod und deren Bedeutung.
Mehr Informationen über diese sehr nützlichen Weblinks:

http://plato.stanford.edu/entries/children/

Über Sara Goering
phil.washington.edu

Über die John-Muir-Schule
Seattleschools

Guter Artikel in der New York Times

nytimes

Die Professorin wurde von ihren eigenen Kindern inspiriert. Mit ihrer siebenjährigen Tochter und dem dreijährigen Sohn unternimmt sie Versuche, die sie dann im Unterricht umsetzt. Ihre Tochter versucht gerade, den Tod zu verstehen.

Als Hauptkritiker der Philosophieprofessorin könnte man Platon zitieren, der die Auffassung vertrat, man könne erst ab vierzig mit Gewinn Philosophie studieren. Heutige Kritiker wenden ein, bei den geltenden Sparzwängen müsse man auf Philosophieunterricht verzichten.

Die jährliche Internationale Philosophie-Olympiade in Norwegen fördert Philosophie im sekundären Bildungsbereich. Oberschüler aus aller Welt sollen sich hier mit unterschiedlichen Themen auseinandersetzen. Der Wettbewerb erfordert analytisches Denken und regt an zu geistigem Austausch unter den Teinehmern. Wir haben den diesjährigen Wettbewerb besucht.

philosophy-olympiad

Bei dem Wettbewerb schreiben die Schüler einen Aufsatz in einer von vier Sprachen: Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch. Die eigene Muttersprache darf es nicht sein. Sie haben vier Stunden Zeit. Als Thema suchen sie sich eines von vier Zitaten aus, von verschiedenen Philosophen. Jedes Zitat repräsentiert ein Problem, das die Schüler herausarbeiten sollen.

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