Nach Schätzungen der UNO leben weltweit rund 650 Millionen Menschen mit einer Behinderung. Und trotz vieler Gesetze und Fortschritte bleibt ihnen in vielen Ländern der Zugang zu Bildung, Beschäftigung und Gesundheitsvorsorge verwehrt. Learning World stellt Ihnen Projekte vor, die jungen behinderten Menschen dabei helfen, Diskrimierung und Vorurteile der Gesellschaft zu überwinden.
China: Tanzen gibt Freiheit
Kann man einen Walzer oder sogar einen Tango im Rollstuhl tanzen? Der Tanzfreude tut das auf jeden Fall keinen Abbruch. Und in China gibt es eine besondere Schule, die jungen Menschen im Rollstuhl Tanzunterricht gibt.
Cha cha cha, Salsa, oder ein eleganter Walzer – kein Tanzschritt scheint zu schwierig zu sein für diese Gruppe von körperlich behinderten Menschen in Peking. Sie sind Mitglieder der einzigen Tanzschule für Menschen im Rollstuhl in ganz China. Die wurde 2009 in Peking gegründet, die Tänzer trainieren dreimal die Woche und nehmen an internationalen Wettbewerben teil. Aber nur 12 Prozent der behinderten Menschen in den chinesischen Städten haben Zugang zu Unterstützungsmöglichkeiten.
Mehr Informationen im Internet:
http://en.wikipedia.org/wiki/China_Disabled_Persons
http://english.bjhd.gov.cn/Home/News/201202/t20120203_391281.htm
Afghanistan: eine Berufsschule für Blinde
In Afghanistan fordert die Gewalt überall ihren Tribut. Die Zukunft ist unsicher, vor allem für Kinder, die ihr Augenlicht verloren haben. Wir besuchen eine Schule, die blinden Kindern eine Ausbildung in verschiedenen Berufen ermöglicht und damit vielleicht eine bessere Zukunft.
Die 1977 gegründete Schule wurde 2004 neu eröffnet. Seitdem kämpft sie um ausreichende Mittel und ausgebildete Lehrer.
Nach Schätzungen der Regierung sind rund 400.000 Afghanen blind. Vielen von ihnen könnte eine medizinische Behandlung helfen, aber nur wenige haben Zugang dazu.
Mehr Informationen im Internet:
Sierra Leone: Sprechen statt Zeichensprache
Seit mehr als 30 Jahren werden an der St. Joseph Schule für Hörgeschädigte in Sierra Leone betroffene Kinder unterrichtet.
Aktuell gibt es mehr als 250 Schüler, von denen einige nicht älter als drei Jahre sind. Die Schule wendet die “Maternal Reflective Method” an, die in den 1950er und 1960er Jahren in den Niederlanden entwickelt wurde. Die Methode basiert auf Techniken, die eine Mutter bei der Verständigung mit ihrem Kind verwendet. Die Methode fördert eher das Sprechen als die Kommunikation mit der Zeichensprache.
Mehr Informationen im Internet:
http://new.thebiggive.org.uk/charity/view/9468
http://www.deafecho.com/2011/06/a-guide-to-the-maternal-reflective-method-2/
http://st-josephs-hearing-impaired-school.com/s/how-we-teach/maternal-reflective-method/