Griechenland: Schuldenfrist läuft aus - Erneutes Angebot aus Brüssel

Das zweite Hilfsprogramm für Griechenland läuft aus und trotz eines Last-Minute-Angebots aus Brüssel sieht es so aus, als werde Athen die um Mitternacht fälligen 1,54 Milliarden für den Internationalen Währungsfonds wie angekündigt nicht zahlen. Griechenland wäre der erste entwickelte Staat, der seine IWF-Schulden nicht pünktlich begleicht. Pleite geht das Land dann noch nicht. Doch in den kommenden Wochen werden weitere Milliardenzahlungen fällig.
Es ist egal, welche Währung man benutzt, was zählt, ist, dass man Geld zum Überleben hat.
Ob Grexit oder nicht – die Aussichten sind düster, sagt Kiriakos Karidis, Beamter: “Es ist egal, welche Währung man benutzt, was zählt, ist, dass man Geld zum Überleben hat. Egal, ob das Drachme oder Euro oder Kukuriku heißt. Das spielt doch keine Rolle, wenn man es eh nicht hat.”
“Wir befinden uns im freien Fall”, so Gerasimous Kardaras. “Lassen Sie uns hoffen, dass uns jemand hilft und es in der letzten Minute eine Lösung gibt.”
Elizabeth Vlachou ist wütend: “Erteilen wir diesen Gangstern eine Absage. Lassen Sie uns in Würde sterben. Es reicht.”
Brüssel machte in letzter Minute ein neues Verhandlungsangebot, wenn Athen das Sparpaket annehme. Quellen aus der EU und der griechischen Regierung zufolge hat EU-Komissionspräsident Jean-Claude Juncker noch für Dienstag ein Treffen der Euro-Finanzminister angeboten. Diese könnten Notfallhilfen beschließen.
Für die kommenden Tage als entscheidend gilt, ob die Europäische Zentralbank die griechischen Banken weiter mit den sogenannten Notfallliquiditätshilfen ELA stützt. Der derzeitige Kreditrahmen von 90 Milliarden Euro dürfte laut Experten bald ausgereizt sein.
Die griechischen Banken sind geschlossen und die Sparerinnen und Sparer dürfen nur 60 Euro pro Tag abheben. Für Rentnerinnen und Rentner gelten Ausnahmen, sie dürfen mehr abheben. Ab morgen sollen zudem einige Filialen für Bargeldauszahlungen geöffnet werden. Ein Pensionsfonds kündigte bereits an, Tausende Renten nicht mehr auszuzahlen.