Ramadi: Befreite IS-Geiseln berichten von Gräueltaten

Ramadi: Befreite IS-Geiseln berichten von Gräueltaten
Von Alexandra Leistner mit dpa, reuters
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Teile Ramadis sind noch unter Kontrolle der IS-Miliz. Irakische Truppen haben nun weitere Geiseln im Osten der Stadt befreit.

Irakische Sicherheitskräfte haben weitere Teile des Zentrums von Ramadi unter ihre Kontrolle gebracht. Ziel sei es, verbliebene Dschihadisten aus Stadtteilen im Osten zu vertreiben und Zivilisten zu befreien, die dort als Geiseln gehalten werden, erklärte ein Militärsprecher.

Diese Extremisten soll Gott bestrafen.

Bis zu 200 Familien soll die IS-Miliz nach Angaben eines Sprechers der Al-Anbar-Provinz im Osten Ramadis festhalten. Die Dschihadisten wollten so ein Ende der Luftangriffe der internationalen Koalition und den Rückzug der Armee erzwingen, so der Sprecher. Ob alle Geiseln befreit werden konnten, ist nicht bekannt.

Traumatisiert berichteten gerettete Menschen von dem Erlebten: “Diese Extremisten soll Gott bestrafen. Sie haben Menschen in den Kopf geschossen, die sich geweigert haben, mit ihnen nach al-Sufiya, in den Osten, zu gehen. Die Leichen liegen noch da. Sie können es selbst sehen. Sieben Menschen waren es”, berichtet ein Mann unter Tränen. US-Medien berichten, dass viele der Geiseln tagelang ohne Nahrung und Wasser ausharren mussten.

Laut des Polizeichefs der Provinz Al-Anbar wurden 30 mutmaßliche IS-Kämpfer festgenommen. Sie hätten versucht, sich unter flüchtende Familien zu mischen.

80 Prozent der Stadt sind zerstört. Bei den Gefechten um Ramadi im Mai wurden Hunderttausende Iraker vertrieben.
Nach monatelangen Kämpfen hatte das irakische Militär Ramadi, die Hauptstadt der Provinz Al-Anbar, am Montag für befreit erklärt. Der Vorstoß gilt als wichtiger Etappensieg im Kampf gegen die IS-Miliz im Irak.

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