Karadžić, Schlächter von Bosnien

Karadžić, Schlächter von Bosnien
Von Andrea Büring
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Er schrieb Kindergeschichten, komponierte serbische Volkslieder … und wird der Schlächter von Bosnien genannt. Doch statt mit Märchen sondern wird

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Er schrieb Kindergeschichten, komponierte serbische Volkslieder … und wird der Schlächter von Bosnien genannt.

Doch statt mit Märchen sondern wird der frühere bosnische Serbenführer Radovan Karadžić mit seinen Kriegsverbrechen in die Geschichtsbücher eingehen.

Nach dem Zusammenbruch Jugoslawiens wollte er ein Groß-Serbien schaffen. Deswegen fasste er ein anberaumtes Unabhängigkeitsreferedum der muslimischen und kroatischen Bevölkerung Bosniens als Kriegserklärung auf.

Im bosnischen Parlament warnte er: “Muslime können sich nicht verteidigen und werden vielleicht ausgelöscht, falls es zu einem Krieg kommt. Wie soll man dann verhindern, dass sich in Bosnien alle gegenseitig töten?”

Doch es sind vor allem die bosnischen Serben, die diese Aufgabe übernehmen. Wie bei der mehr als drei Jahre langen Belagerung der Hauptstadt Sarajewo: von den 350.000 Einwohnern verlieren 10.000 das Leben. Die Belagerung beginnt im April 1992 und endet Ende Februar 1996 durch das Eingreifen westlicher Staaten. Mit 1 425 Tagen ist es die längste Belagerung im 20. Jahrhundert.

Drei Jahre lang wurde auch Srebrenica belagert, 1993 wird die Stadt zwar zur UN-Schutzzone erklärt. Doch ohne Erfolg.

Dass die niederländischen Blauhelm-Soldaten nicht entschiedener eingreifen, um das Massaker der bosnischen Serben an den muslimischen Jungen und Männern zu verhindern, entsetzt die internationale Gemeinschaft.

Dass Radovan Karadžić damit einen Völkermord zu verantworten hat, hat das Urteil an diesem Donnerstag besiegelt.

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