El Niño in Süd- und Ostafrika: Immer mehr Menschen von Lebensmittelknappheit betroffen

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Von Carolin Kuter  mit Reuters, UNICEF
El Niño in Süd- und Ostafrika: Immer mehr Menschen von Lebensmittelknappheit betroffen

Simbabwe leidet unter der Trockenheit – immer noch. Die Regierung des südafrikanischen Landes rief bereits im Februar den Notstand aus. Laut offiziellen Angaben ist die Zahl derer, die unter Lebensmittelknappheit leiden, inzwischen auf mindestens vier Millionen angestiegen. Trinkwasser ist ebenfalls knapp. Der Bezirk Mwenezi ist mit am schlimmsten von der Dürre betroffen. Mollen Jongwe erzählt, dass sie oft sehr weit laufen muss, um Wasser zu holen: “Manchmal müssen wir dabei unsere Babys auf dem Rücken tragen. Ich musste mein drei Monate altes Kind zu Hause lassen. Schauen Sie, wie dreckig ich bin. Wir haben hier ein großes Wasserproblem.”

Wir haben hier ein großes Wasserproblem

UNICEF weist besonders auf die dramatische Unterernährung bei Minderjährigen hin. Die Organisation behandelt deswegen in Simbabwe nach eigenen Angaben derzeit fast 33.000 Kinder. Der Großteil der von schwerer Unterernährung betroffenen Kinder seien zwischen einem und zwei Jahren alt. Solvine Chipenyu hat eine Tochter, die an der Mangelkrankheit Kwashiorkor leidet: “Meine Tochter hatte erst Magenprobleme, dann ist ihr Fuß angeschwollen, sodass ich sie ins Krankenhaus gebracht habe.”

Hilfsorganisationen warnen zudem vor der Verbreitung von Durchfall durch den Gebrauch von verschmutztem Wasser. UNICEF weist daraufhin, dass Kinder auch nach dem Ende der Dürre unter langfristigen Folgen leider werden. Immer mehr Kinder werden demnach aus der Schule genommen, da sie weite Wege auf der Suche nach Wasser zurücklegen müssen.

Von der durch das Wetterphänomen El Niño bedingten Dürre sind auch andere Länder in Süd- und Ostafrika betroffen. UNICEF geht davon aus, dass in Äthiopien bis Ende des Jahres 18 Millionen Menschen an Lebensmittelknappheit leiden werden. Laut UN ist er der schlimmste El Niño seit mehr als 15 Jahren.

Die Regierung in Simbabwe sagte, sie brauche Hilfe im Wert von 1,6 Milliarden US-Dollar.