Papst erhält Karlspreis: Mahnende Worte an Europa

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Von Carolin Kuter
Papst erhält Karlspreis: Mahnende Worte an Europa

Papst Franziskus hat den diesjährigen Internationalen Karlspreis zu Aachen erhalten. Bei seiner Dankesrede nach der Übergabe des Preises im Apostolischen Palast im Vatikan rief er Europa dazu auf, sich auf die Werte der Gründerväter zu besinnen. Europa habe der Menschheit nach dem Zweiten Weltkrieg bewiesen, dass ein neuer Anfang möglich sei. Gerade angesichts der heute zerrissenen und verwundeten Welt sei es nötig, zur Großzügigkeit dieser Zeit und zur Solidarität zurückzukehren. Er rief die EU zu einer Kultur des Dialogs auf, in der Migranten als ebenbürtig behandelt werden.

Der Papst hatte bei Reden und Auftritten bisher oft deutliche Kritik an Europa geübt, die EU zu mehr Menschlichkeit und Solidarität vor allem in der Flüchtlingskrise aufgerufen, erst vor Kurzem bei einem Besuch auf der griechischen Insel Lesbos.

Franziskus ist nach Johannes Paul II. der zweite Papst, der den Karlspreis erhält. Mit der Auszeichnung wollen die Stifter Personen oder Institutionen ehren, die sich um Europa und die europäische Einigung verdient gemacht habe. Der Karlspreis wird seit 1950 vergeben.