Schuldenstreit: Morgenröte über der Akropolis?

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Von Euronews
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Im Reformstreit zwischen Griechenland und seinen Geldgebern sieht die deutsche Bundesregierung Zeichen der Hoffnung auf eine Lösung.

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Im Reformstreit zwischen Griechenland und seinen Geldgebern sieht die deutsche Bundesregierung Zeichen der Hoffnung auf eine Lösung. Nach Medienberichten (“WELT”) hat vor einigen Tagen IWF-Chefin Christine Lagarde Kanzlerin Angela Merkel ihre Unterstützung zugesagt – Quelle “Regierungskreise”. Der Fonds werde sich auch am laufenden Hilfsprogramm beteiligen.

Das Magazin “Spiegel” berichtete, der Fonds werde sich am laufenden Griechenland-Hilfsprogramm von bis zu 86 Milliarden Euro beteiligen, mit bis zu fünf Milliarden Euro.

Griechenland-Rettung: IWF will offenbar nur bis zu fünf Milliarden Euro zahlen – SPIEGEL ONLINE https://t.co/eKlm1UELwc

— Andreas Grunewald (@AndreasAndy3131) 17. Februar 2017

Schluss mit Sparen, so die Begleitmusik aus Athen.

Regierungssprecher Dimitris Tzakanopoulos:

“Die Regierung verhandelt mit Verantwortung und Entschlossenheit, für eine Vereinbarung, die die griechische Wirtschaft und ihr Wachstum konsolidiert und stabilisiert, und für einen endgültigen Ausstieg aus der Krise. All das muss jedoch ohne zusätzliche Belastung und ohne zusätzliche Kosten für die Griechen über die Bühne gehen. Ziel ist daher weiter eine Vereinbarung ohne einen einzigen Euro mehr an Sparmaßnahmen.”

Im Sommer braucht Athen frisches Geld. Und das zwischen IWF und Bundesregierung umstrittene Thema Schuldenerleichterung für Athen soll nach den Insiderinformationen erst im Jahr 2018 wieder auf die Agenda kommen, ein Jahr nach der Bundestagswahl.

Fresh split between #IMF and #euro area over €86bn Greek bailout #Greecehttps://t.co/j5LYg9KDvJpic.twitter.com/694aRtFQel

— Tolis Krallis (@toliskrallis) 7. Februar 2017

Der IWF mochte das offiziell nicht bestätigen. Auch die Bundesregierung sagte nichts zu den Berichten über ein Telefonat Lagarde/Merkel. Eine Sprecherin von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble meinte, in Brüssel sei von “Annährungen” und guten Fortschritten zu hören. Bis zur Eurogruppen-Sitzung Anfang nächster Woche werde es allerdings kaum zu einer abschließenden Verständigung kommen. “Dafür braucht es sicher noch eine Weile.” Die Bundesregierung betonte erneut, dass für sie eine Beteiligung des Internationalen Währungsfonds (IWF) am laufenden Hilfsprogramm für Griechenland “unabdingbar” sei.

Merkel wird Lagarde nächste Woche in Berlin zu einem Gespräch treffen. Auch bei der Münchener Sicherheitskonferenz an diesem Wochenende könnte es zu einer Zusammenkunft der beiden kommen. Auf der Veranstaltung werde auch die IWF-Chefin anwesend sein, sagte Merkel nach einem Treffen mit Kanadas Regierungschef Justin Trudeau in Berlin.

Greece's bailout programme will be 'over' without the IMF, Berlin warns as the Fund gathers for a crunch meeting https://t.co/7jx4Fv15Fmpic.twitter.com/g6jh8gZKNP

— fastFT (@fastFT) 6. Februar 2017

Seit sieben Jahren kauft sich die Politik in der Griechenland-Krise Zeit. Alle drei Jahre wird ein neues Hilfsprogramm verabschiedet mit harten Auflagen und Sparvorgaben. Und meist stellt man schon bei der ersten Überprüfung fest, dass Athen die Vorgaben nicht einhält.

su mit Reuters

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