Schock nach Inhaftierung Deniz Yücels

Die Inhaftierung des deutsch-türkischen Journalisten, Deniz Yücel in Istanbul – Korrespondent für die Zeitung “Die Welt” – hat in Deutschland Schock ausgelöst. Yücel, der einen deutschen und türkischen Pass hat, war am Montag in der Türkei nach rund zweiwöchigem Polizeigewahrsam in Untersuchungshaft genommen worden. Ihm wird Propaganda für eine terroristische Vereinigung und Aufwiegelung der Bevölkerung vorgeworfen.
Chef-Redakteur Ulf Poschardt von der “Welt” sagt: “Ich bin in einer Art und Weise niedergeschlagen, wie ich mir das nicht hätte vorstellen können. Wir waren ja auf einiges vorbereitet, wir hatten verschiedene Szenarien, aber dass gewissermassen von all den Szenarien das schlechteste eintrifft, macht uns hier fassungslos.”
In den sozialen Medien – wie etwa auf Twitter – zeigte sich auch Springer-Chef Mathias Döpfner schockiert. “Da wo man Gedanken nur deshalb die Freiheit nimmt, weil sie einem nicht gefallen, tut man das früher oder später auch mit den Menschen”, schrieb er.
Mathias Döpfner: WIRSINDDENIZ – Warum es guten, unabhängigen, also kritischen Journalismus braucht #FreeDenizhttps://t.co/ToZ6d4F6cBpic.twitter.com/gatxwvA2dx
— WELT (@welt) 28 février 2017
Alle diplomatischen Bemühungen um die Freilassung von Deniz Yücel waren gescheitert.
Kanzlerin Angela Merkel kritisierte die Entscheidung des Haftrichters als “bitter”, “enttäuschend” und “unverhältnismäßig hart”.
Kanzlerin #Merkel zu Deniz #Yücel:“bitter,unverhältnismäßig hart”.Türk. Justiz muss Pressefreiheit berücksichtigen https://t.co/Coim2vXVNP
— Steffen Seibert (@RegSprecher) 27 février 2017
Yücel kann nach türkischem Recht bis zu siebeneinhalb Jahre bekommen.
Deniz’e özgürlük! Freiheit für Deniz! #FreeDenizhttps://t.co/ISgETRl9ZIpic.twitter.com/sYgQ4XF3eL
— taz (@tazgezwitscher) 28 février 2017