"Schlimmstes Flugzeugunglück der Geschichte" verhindert

"Schlimmstes Flugzeugunglück der Geschichte" verhindert
Von Alexandra Leistner

Ein Pilot verwechselt Rollfeld und Landebahn, doch ein Fluglotse macht seinen Job.

Flugbehörden in Kanada und den USA untersuchen einen Beinaheunfall am Flughafen von San Francisco, der nach Meinung eines Experten die schlimmste Flugkatastrophe der Geschichte hätte werden können.

Eine Air Canada-Maschine verfehlte beim Landeversuch mehrere andere Flugzeuge um Haaresbreite. Der Airbus A320 mit einer Kapazität von 146 Passagieren sollte eigentlich auf der Landebahn 28R landen. Doch der Pilot reihte sich “versehentlich” für ein parallel verlaufendes Rollfeld ein, wie die Bundesluftfahrtbehörde der Vereinigten Staaten (FAA) mitteilte.

Der Vorfall ereignete sich gegen Mitternacht (Ortszeit).

Ein Fluglotse forderte die Piloten auf, die Landung abzubrechen. Beim zweiten Anlauf, auf der richtigen Landebahn, konnte die Maschine aus Toronto sicher landen.

In einer Sprachaufzeichnung des Vorfalls hört man, wie sich der Pilot beim Kontrollturm zusichern lässt, dass er die richtige Landebahn anfliegt: “Ich bitte um Bestätigung, hier Air Canada 759, wir sehen Lichter auf der Landebahn. Bestätigund zum Landen?”

“Air Canada 759, Landung bestätigt auf Bahn 28 rechts”, kommt die Antwort des Kontrollturms. “Auf 28-R ist außer Ihnen niemand.”

Doch dann: “Wo fliegt dieser Typ hin? Er ist auf dem Rollfeld!” Der Fluglotse weist die Maschine daraufhin an, “eine Runde zu machen” und einen neuen Landeversuch zu starten.

Auf dem Rollfeld standen nach Angaben der Flugbehörde mindestens vier andere Flugzeuge. Ein Sprecher von Air Canada teilte mit, man untersuche den Vorfall. Bis zum Ende der Ermittlungen wollte auch der Flughafen San Francisco keine Stellung nehmen.

Solche Zwischenfälle sind laut amerikanischen Medien sehr selten, doch können sie schlimme Konsequenzen nach sich ziehen. Rollfelder und Landebahnen haben spezifische Lichter , sogenannte Landebahnbefeuerung, durch die sie aus der Luft unterscheidbar sind.

Zu den häufigsten Unfällen kommt es Experten zufolge nach wie vor bei Start und Landung.


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