Aus Russland? 'Harmlose' radioaktive Wolke über Europa

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Von Euronews
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Experten zufolge könnte die Wolke von einem Unfall in einer Kernanlage in Russland oder Kasachstan stammen.

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Eine radioaktiv verschmutzte Wolke, die seit einigen Wochen über Europa schwebt, könnte nach Angaben des französischen Instituts für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit IRSN von einem Zwischenfall in einer Kernanlage in Kasachstan oder Russland stammen.

Die Experten schlossen einen Unfall in einem Kernreaktor aus. Sie vermuteten einen Zwischenfall in einer Endlagerstätte oder einem Zentrum für Nuklearmedizin.

In einer Stellungnahme des IRSN hieß es, wo sich der Vorfall ereignet habe, könne nicht genau gesagt werden. Nach Analyse der Wetterlage gehe man aber davon aus, dass die Wolke Ende September südlich vom Uralgebirge entstand, was auf Kasachstan oder Russland hindeutet.

“Die russischen Behörden sind sich keines Vorfalls auf ihrem Boden bewusst”, sagte der Direktor des IRSN Jean-Marc Peres gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Mit den kasachischen Behörden habe man bisher keinen Kontakt gehabt.

Eine Sprecherin des russischen Ministeriums für Katastrophenschutz auf Anfrage britischer Medien vorerst keinen Kommentar abgeben.

Peres erklärte, verschiedene Behörden für nukleare Sicherheit in Europa hätten in den vergangenen Wochen erhöhte Werte des radioaktiven Isotops Ruthenium-106 gemessen, das bei der Spaltung von Atomen in Nuklearreaktoren entsteht und nicht natürlich vorkommen.

Die Menge an freigesetztem Ruthenium-106 hätte nach Einschätzung des IRSN in Frankreich eine Evakuierung in einem Radius von mehreren Kilometern um die Unfallstelle nach sich gezogen.

Allerdings seien die in Europa gemessenen Menge des Stoffes harmlos für Bevölkerung und Umwelt.

Auch bestehe nur eine sehr geringe Gefahr, dass Lebensmittel – wie etwa Pilze -aus der Region nahe der Unfallstelle nach Frankreich importiert würden.

Detection of #Ruthenium 106 in France and in Europe in late September : Results of IRSN’s investigations and updated information on the plausibility of the origin of the releasehttps://t.co/C5ztzDniiDpic.twitter.com/1cMDrSxobk

— IRSN France (@IRSNFrance) November 9, 2017

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