Geringe Wahlbeteiligung: Abstimmung in Ägypten verlängert

Die Präsidentenwahl in Ägypten ist am letzten Tag der Abstimmung um eine Stunde verlängert worden. Hintergrund ist vermutlich eine geringe Wahlbeteiligung.
Sieg von Al-Sisi sehr wahrscheinlich
Wer die Wahl gewinnt, gilt als sicher. Der amtierende Präsident Abdel Fattah al-Sisi ist klarer Favorit. Der einzige Gegenkandidat, Moussa Mustafa Moussa, gilt als Alibi-Lösung der Regierung, damit al-Sisi nicht alleine antritt. Eine Reihe ernsthafter Kandidaten zog ihre Bewerbung unter teilweise dubiosen Umständen zurück.
Auch am dritten und letzten Tag der Abstimmung geht es der Regierung daher vor allem darum, möglichst viele Wähler überhaupt an die Urne zu locken. Denn eine geringe Wahlbeteiligung könnte al-Sisis Autorität schwächen.
Wahlkommission droht Nichtwählern mit Strafe
Staatliche Medien berichteten am Mittwoch, dass Nichtwählern eine Geldstrafe drohen könnte. Die Wahlkommission könne eine entsprechende Regelung im Wahlrecht anwenden und Nichtwähler zu einer Strafe von 500 Ägyptischen Pfund (etwa 23 Euro) verpflichten.
Dies ist vor allem für einkommensschwache Familien sehr viel Geld. Vergleichbare Drohungen gab es auch schon bei früheren Wahlen in Ägypten, umgesetzt wurden sie aber nie.
Ergebnis der Wahl am 2. April
Abdel Fattah al-Sisi strebt in Ägypten eine zweite Amtszeit an. Als Präsident griff er in der Vergangenheit nicht nur gegen die islamistischen Muslimbrüder und Dschihadisten durch, sondern auch gegen die gemäßigte Opposition.
Bis zum Mitwochabend können etwa 60 Millionen Ägypter ihre Stimme abgeben. Das offizielle Ergebnis der dreitägigen Wahl soll am 2. April bekanntgegeben werden.