US-Richter erlaubt Klagen gegen Monsanto

US-Richter erlaubt Klagen gegen Monsanto
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Von Euronews

Die Bayer-Tochter Monsanto muss sich zahlreichen US-Klagen wegen angeblicher Krebsrisiken ihres Unkrautvernichters Roundup mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat stellen.

Im US-Bundesstaat Kalifornien hat ein Richter den Weg für Klagen gegen den Saatgutriesen Monsanto freigemacht.

Monsanto muss sich in den USA vor Gericht verantworten

Damit muss sich der Konzern den Vorwürfen stellen, dass das im Unkrautvernichter "Roundup" enthaltene Glyphosat krebserregend ist.

US-Richter Vince Chhabria erklärte nach mehrwöchigen Anhörungen, dass ein Gerichtsverfahren zulässig sei. Insgesamt geht es dabei um mehrere Hundert Klagen von Landwirten, Gärtnern und Verbrauchern. Hinzu kommen zahlreiche Einzelklagen.

Todkranker Kläger strebt ersten Prozess gegen Saatgutriesen an

Am Montag hat der erste Prozess gegen Bayer-Tochter Monsanto in San Francisco begonnen. Dem Verfahren war stattgegeben worden, weil der Kläger Dewayne Johnson todkrank ist. Er leidet an Lymphdrüsenkrebs, dafür macht er Glyphosat verantwortlich und wirft dem Unternehmen vor, die Gesundheitsrisiken seines Unkrautvernichters verschleiert zu haben.

Was ist Glyphosat?

Glyphosat ist ein Herbizid, das in den 1970er Jahren von dem US-amerikanischen Agrarkonzern Monsanto entwickelt wurde. Seitdem wird es weltweit zur Unkrautbekämpfung – vor allem in der industriellen Landwirtschaft – eingesetzt. Verkaufsschlager ist Monsantos Unkrautvernichtungsmittel "Roundup", das flächendeckend eingesetzt wird. Allerdings kommt Glyphosat auch in rund 750 anderen Produkten zur Unkrautbekämpfung vor, jedes Jahr werden allein in Deutschland etwa 6000 Tonnen versprüht.

Ist Glyphosat tatsächlich krebserregend?

Der Unkrautvernichter steht im Verdacht, Krebs beim Menschen hervorzurufen. Die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC), eine Unterorganisation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte Glyphosat als "wahrscheinlich krebserregend" ein, das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hingegen sieht keine Krebsgefahr durch den weitverbreiteten Einsatz von Glyphosat. Doch beide Einrichtungen gingen unterschiedlichen Fragestellungen nach. So untersuchte die IARC den direkten Einfluss des Mittels auf Körperzellen, während das BfR der Frage nachging, wie hoch das tatsächliche Risiko für Menschen ist, die Glyphsat ausgesetzt sind, an Krebs zu erkranken,

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