Genua: Alle Vermissten geborgen, Feuerwehr sucht trotzdem weiter

Nach dem Brückeneinsturz in Genua hat die Stadtverwaltung die Suche nach Vermissten offiziell eingestellt. In der Nacht zum Sonntag seien die Leichen der letzten drei als vermisst gemeldeten Menschen gefunden worden. Das teilte ein Sprecher der örtlichen Behörden mit.
Die Feuerwehr setzt die Bergungsarbeiten allerdings fort. Sie will sicherstellen, dass sich keine weiteren Menschen unter den Trümmern befinden – und der Einsturzursache auf den Grund gehen.
„Wir beobachten zudem die Reste der Brücke mit einem sogenannten Georadar. Dieses Gerät gibt uns Aufschluss über ihre Stabilität und darüber, ob weiter Einsturzgefahr besteht. Es hilft uns, zu verstehen, wie sich die Situation entwickelt“, sagte Stefano Zanut, Leiter der Feuerwehr.
In einem Interview mit der Tageszeitung „Il Messaggero“ kündigte Staatssekretär Giancarlo Giorgetti einen Plan zur Stärkung der Infrastruktur des Landes an. Italiens Straßen, Brücken und Schulen müssten sicherer werden.
Derweil hat die Regierung ein Hilfsangebot des Autobahnbetreibers „Autostrade“ abgelehnt. Man wolle keine Almosen. Die Firma hatte am Samstag 500 Millionen Euro an Hilfen für die Opfer und den Wiederaufbau der Brücke bereitgestellt. Rom macht „Autostrade“ für das Unglück mit 43 Toten verantwortlich.