Litauen: Protest für Anti-Pelz-Gesetz

Protest gegen Pelzmode in Litauen: Tierschützerinnen und Tierschützer haben in Vilnius ein Gesetzesvorhaben für ein Verbot für die Aufzucht von Nerzen unterstützt. "Es ist absolut unnötig, im 21. Jahrhundert noch Tiere in Gefangenschaft aufzuziehen, das ist total unethisch", so eine junge Demonstrantin.
Die Aktivistinnen und Aktivisten hatten zuvor bereits 20.000 Unterschriften zur Unterstützung des Gesetzesvorhabens gesammelt. Dies sieht vor, dass die Aufzucht von Nerzen ausschließlich zur Pelzherstellung innerhalb von sieben Jahren verboten werden soll. Unter anderem in Großbritannien, Norwegen, Österreich und Kroatien gibt es bereits solche Gesetze. In Deutschland mussten in den vergangenen Jahren immer mehr Nerzfarmen wegen härter gewordener Auflagen schließen.
Die Gegner des Verbots in Litauen führen wie Kestutis Mazeika, Abgeordneter im litauischen Parlament, wirtschaftliche Gründe an: "Die Schweineaufzucht geht wegen der Schweinepest zurück und vor allem die kleinen Milchviehbetriebe werden wegen der Milchpreise immer weniger. Wenn dieser Bereich jetzt auch noch verschwindet, stirbt das Leben in den Dörfern."
Das Schließen der Farmen führt jedoch nicht unbedingt dazu, dass weniger Pelz getragen wird. Tierschutzorganisationen beklagen, dass dieser oft aus dem nicht-europäischen Ausland kommt. Auch in Kunstpelzen seien oft echte Felle verarbeitet.