Marine Le Pen, Chefin des rechten "Rassemblement National", geht in Frankreich als Favoritin in den Europawahlkampf. Ihre Umfragewerte sind in den letzten Wochen parallel zur Wut der Gelbwesten gestiegen.
“On arrive” – “wir kommen”: Mit diesem Slogan ist Marine Le Pen in den Europawahlkampf gestartet. Ihre rechte Partei „Rassemblement National“, die bis Juni noch „Front National“ hieß, stellte in Paris ihre Kandidatenliste vor. Le Pens Rede war eine Kampfansage an Brüssel und den französischen Präsidenten. Die EU sei der „schlimmste Feind der Europäer“, Macron vollkommen „inkompetent.“
„Im Kontext der gesunden Revolte der Gelbwesten bietet die Europawahl am 26. Mai 2019 die Möglichkeit, die politische Krise zu beenden, die ihren Ursprung in der Blindheit, Unnachgiebigkeit, Missgunst, im Steuerraub und in der menschlichen Entfremdung eines Präsidenten hat, der mit seiner Haltung aneckt, mit seinem Verhalten beunruhigt und seinen Aufgaben nicht gerecht wird“, so Le Pen in Paris.
Die 50-Jährige will die Unzufriedenheit der Franzosen für ihre Kampagne nutzen. Und um das Image ihrer Partei wieder aufzupolieren, das zuletzt wegen eines Veruntreuungs-Skandals gelitten hatte. Ihre Strategie könnte aufgehen: Aktuelle Umfragen sehen Le Pens Partei im Europawahlkampf mit 24 Prozent der Stimmen vorn, hinter ihr Macrons „République En Marche“ mit 18 Prozent.