Theresa May fordert Opposition zum Dialog auf

Theresa May fordert Opposition zum Dialog auf
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Die britische Premierministerin Theresa May hat das Misstrauensvotum knapp überstanden.

  • Die Regierungschefin Theresa May hat in einer kurzen Ansprache vor der Downing Street Oppositionsführer Jeremy Corbyn zum Dialog aufgefordert. Zuvor hatte sich die Chefs mehrerer Parteien getroffen.

  • Theresa May hatte am Mittwochabend das Misstrauensvotum überstanden. 306 Abgeordnete stimmten gegen sie. 325 sprachen ihr Vertrauen gegenüber der Regierung aus.

  • Mit 202 zu 432 Stimmen war der Brexit-Deal von Theresa May am vergangenen Abend gescheitert.

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Die britische Premierministerin Theresa May hatte sich einem Misstrauensvotum im britischen Parlament stellen müssen und war erfolgreich, nachdem ihr Brexit-Abkommen mit der Europäischen Union mit einer überwältigenden Mehrheit abgelehnt wurde.

Oppositionsführer Jeremy Corbyn hatte gleich im Anschluss an das No-Deal-Votum gefordert, dass Mays Regierung zurücktreten müsse. „Das ist eine katastrophale Niederlage für diese Regierung", sagte er. „Ich habe einen Misstrauensantrag eingereicht, mit dem sich das Parlament an diesem Mittwoch befasst, damit es sein Urteil über die Inkompetenz dieser Regierung fällen kann."

Es gibt 650 Abgeordnete im Unterhaus. Die Regierung brauchte 318 Stimmen, um weiter zu bestehen, da sieben Mitglieder der irischen nationalistischen Partei Sinn Féin nicht anwesend waren, vier Sprecher nicht abstimmen und vier Abgeordnete sich enthalten haben, weil sie bei der Stimmenauszählung helfen.

Verfolgen Sie hier die wichtigsten Entwicklungen im Live-Blog.

Was kann passieren?

Trotz des Sieges spielt die Zeit gegen May. Sie versucht seit Dezember, ein Brexit-Abkommen mit der EU durch das Parlament zu bringen. Da der Deal nun gescheitert ist und der 29. März näher rückt, wird ein harter Brexit ohne Deal immer wahrscheinlicher.

Das eigentliche Problem – der Konflikt um den Brexit – wird weiterbestehen. Experten vermuten deshalb, dass es auch ein zweites Brexit-Referendum geben könnte.

So auch der britische Jurist Thom Brooks. Euronews sagte er: „Ich denke, am Ende steht ein in irgendeiner Form ein Referendum als wahrscheinlichstes Ergebnis. Wenn die Abgeordneten keinen Kompromiss finden und die EU dabei bleibt, dass es keine Änderung des Abkommens gibt, dann ist auch ein geänderter Plan eine Sackgasse. Ein neues Referendum scheint das Einzige zu sein, was beide Seiten zusammenbringen könnte."

Lesen Sie hier, welche Optionen der britischen Politik bleiben.

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