Theresa May wird auf ewig "Brexit-Premierministerin" bleiben

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Entschlossen, nicht nur als Brexit-Premierministerin in die Geschichte einzugehen, versprach May bei ihrem ersten Besuch in der Downing Street, die Gesellschaft wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

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Am 13. Juli 2016 wurde Theresa May unerwartet Premierministerin des Vereinigten Königreichs Entschlossen, nicht nur als Brexit-Premierministerin in die Geschichte einzugehen, versprach sie bei ihrem ersten Besuch in der Downing Street 10 die Gesellschaft wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

"Wenn wir die Europäische Union verlassen, werden wir eine neue, mutige und positive Rolle für uns selbst in der Welt schmieden. Wir werden Großbritannien zu einem Land für jeden machen, und nicht nur für wenige Privilegierte", so May.

Beginn einer Odysee: Optimismus und Mut

Im Januar 2017 sprach Theresa May im Lancaster House. Sie kündigte an, das Vereinigte Königreich werde aus dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion austreten, neue Handelsabkommen unterzeichnen, die Zuständigkeit des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) aufheben und die Zuwanderung beschränken.

"Wir gehen nicht in diese Verhandlungen, weil wir ein Scheitern erwarten, sondern einen Erfolg. Denn wir sind eine großartige, globale Nation, die Europa und der Welt so viel zu bieten hat."

Im März 2017 stimmten die Abgeordneten für die Auslösung von Artikel 50 und lösten damit den Beginn zweijähriger Verhandlungen aus.

Neuwahlen-Disaster: May verliert Mehrheit im Parlament

Einen Monat verblüffte Theresa May Westminster, als sie vorgezogene Neuwahlen ausrief. Etwas, das sie zuvor wiederholt abgelehnt hatte. Nach einer Schlammschlacht im Wahlkampf, der von Terroranschlägen in Manchester und London überschattet wurde, verlor May ihre Mehrheit im Parlament.

Am Ende des Sommers kamen nach Mays Rede auf einem Parteitag in Manchester ernsthafte Fragen auf, ob sie ihrer Position gewachsen sei.

Es folgten monatelange Verhandlungen der Premierministerin und ihrem Team mit Brüssel. Im November 2018 stand der Entwurf des Brexit-Austrittsabkommens.

May Austrittsabkommen: 3 Mal abgeschmettert

Im Dezember zog Theresa May die Parlamentsabstimmung über ihr Brexit-Abkommen zurück, nachdem sich abzeichnete, dass sie dafür keine Mehrheit bekommen würde. In ihrer Partei musste sie sich einem Misstrauensvotum stellen.

Zwar überstand May die Abstimmung, doch ihr mit Brüssel ausgehandelter Brexit-Deal wurde im Unterhaus mit 202 zu 432 Stimmen abgeschmettert.

Noch zwei weitere Mal stellte sie ihr Austrittsabkommen zur Abstimmung - doch selbst die Ankündigung ihres Rücktritts waren nicht genug, um die geforderte Mehrheit für das Brexit-Abkommen zu bekommen.

Parlament sucht Alternativen - erfolglos

Während das geplante Austrittsdatum am 29. März mit großen Schritten näher rückte, verharrte das Parlament in einer Sackgasse. Für einen Ausweg aus der verfahrenen Situation versuchen die Abgeordneten auf eigene Faust, eine Alternative für das bereits zwei Mal abgelehnte Austrittsabkommen zu suchen. Doch auch dieser Versuch bleibt ohne Ergebnisse.

Theresa May musste eine Verlängerung von Artikel 50 beantragen, um einen No-Deal-Brexit abzuwenden.

Mays Kehrtwende: Gespräche mit Opposition

Da die Zeit drängte, machte die Premierministerin eine Kehrtwende und kündigte - zum Ärger der Hardliner in ihrer eigenen Partei - Gespräche mit Oppositionsführer Jeremy Corbyn an, um doch noch eine Alternative zu ihrem eigenen Brexit-Abkommen auszuarbeiten.

Theresa May wird wohl für ihren ungeschickten Führungsstil in Erinnerung bleiben, aber auch für ihre roboterhaften Tanzbewegungen.

In den Augen der Kritiker hat May zu viel von ihrer Amtszeit dafür verwendet, eine Brexit-Lösung zu finden, die ihre zerstrittene Partei vereint anstelle einer Lösung, die das Parlament und die Bevölkerung zufriedenstellt.

Trotz ihrer Bemühungen mehr sein zu wollen - Theresa May wird letztlich als die Brexit-Premierministerin in die Geschichte eingehen.

Dieser Bericht ist eine Zusammenfassung von Vincent McAviney für Euronews aus London.

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Mehr Informationen zum Brexit finden Sie in unserem Ticker.

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