Mario Monti: "Populisten werden auf der Oppositionsbank sitzen"

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Von Giorgia Orlandi
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Vor der Europawahl hat Euronews-Korrespondentin Giorgia Orlandi den ehemaligen italienischen Regierungschef und EU-Kommissar Mario Monti befragt.

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Vor der Europawahl werfen wir einen Blick nach Italien. Über die Aussichten der italienischen Regierungsparteien hat euronews-Korrespondentin Giorgia Orlandi mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten und EU-Kommissar Mario Monti gesprochen. Inzwischen ist der Wirtschaftswissenschaftler Senator auf Lebenszeit.

Monti: Populisten werden auf den Bänken der Opposition sitzen

Mario Monti sagt: "Italien wird wahrscheinlich das Land mit den größten Zugewinnen populistischer oder nationalistischer Parteien bei den Europawahlen sein. Wir sind schließlich das einzige Land, das eine Koalition aus zwei populistischen Parteien hat. Alle Umfragen deuten aber darauf hin, dass es im Europäischen Parlament keine nationalistische Mehrheit geben wird, so dass die in Italien gewählten Abgeordneten des Europäischen Parlaments hauptsächlich auf den Bänken der Opposition sitzen werden. Aus diesem Grund erwarte ich nicht, dass der nächste Präsident der Europäischen Kommission ein Populist ist, und ich erwarte auch nicht, dass es eine Mehrheit von populistischen oder nationalistischen Kommissaren geben wird. Das bedeutet, dass Italien im Rahmen der europäischen Organe eine entgegengesetzte Tendenz vertreten wird."

Die euronews-Korrespondentin fragt:

"Die europäische Führung wird sich bald ändern. Was für ein Europa wird es nach den Wahlen Ende Mai geben?"

Monti: Die Stimmen von EU-Parlament und EU-Kommission müssen stärker werden

"Ich hoffe, dass einiges anders wird  als,das, was wir bisher hatten, auch wenn die aktuelle Führung einiges geleistet hat. Es reicht nicht aus, dass Europa nach dem Wegfall der Gefahr, wenn die Nationalisten keine Mehrheit haben, mit einem Seufzer der Erleichterung zum Alltag zurückkehrt. Das bedeutet, dass das Vetorecht der Mitgliedstaaten abgeschafft wird. Wenn wir ein Europa der Völker wollen, brauchen wir ein Europa, in dem die Stimme des Parlaments und die der Kommission stärker werden und in dem die Länder, die den Fortschritt der anderen blockieren wollen, es schwerer haben werden".

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