Nächstes AfD-Ziel Sachsen-Wahl: Görlitz-Kandidat Wippel glaubt an 30 %

Nächstes AfD-Ziel Sachsen-Wahl: Görlitz-Kandidat Wippel glaubt an 30 %
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Von Kirsten Ripper
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AfD-Politiker und Polizeikommissar Sebastian Wippel setzt auf moderatere Worte als viele seiner Parteikollegen- und bereitet so seinen Einzug in den sächsischen Landtag vor. Wir haben mit ihm gesprochen.

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Der bei der Kommunalwahl in Görlitz unterlegene AfD-Kandidat Sebastian Wippel bekommt Blumen und fast sieht es so aus, als habe er gewonnen. Im Telefongespräch mit euronews meint der Polizeikommissar, er sei nicht enttäuscht, sondern setze jetzt auf Zusammenarbeit mit den anderen Parteien. Dabei hatten alle anderen Parteien gegen die AfD Front gemacht- und so den Sieg des CDU-Kandidaten Octavian Ursu ermöglicht, der jetzt Oberbürgermeister von Görlitz wird.

Sebastian Wippel will jetzt bei der sächsischen Landtagswahl am 1. September antreten. Er tippt dann auf mindestens 30 Prozent für die AfD.

Sebastian Wippel will bei der Landtagswahl ein Direkmandat erringen

Wippel erklärt: "Bei der Landtagswahl ist natürlich das Ziel, hier den Direktwahlkreis zu gewinnen und ich hätte eine große Freude daran, ein besseres Ergebnis zu bekommen als der Wahlverlierer, den man zum sächsischen Ministerpräsidenten gemacht hat." Damit spielt der AfD-Politiker auf Michael Kretschmer an. Der Regierungschef von Sachsen kommt aus Görlitz und hat 2017 bei der Bundestagswahl sein Direktmandat an Tino Chrupalla von der AfD verloren.

AfD-Thema Sicherheit

Zu den wichtigsten Themen für Sachsen zählt Wippel die Wirtschaft und als Polizeibeamter natürlich das Thema Sicherheit: "Im Landtagswahlkampf 2014 war der CDU klar gewesen, dass wir zu wenig Polizisten in unserem Land haben. Sie haben damals gesagt, Personal und Technik haben für sie Priorität. Es ist ihnen allerdings nicht gelungen, bis jetzt auch nur einen einzigen Polizisten mehr auf die Straße zu bringen. Seitdem sind fünf Jahre vergangen, das ist alles andere als ein Erfolg."

"Nicht meine Worte" - Meinungsverschiedenheiten innerhalb der AfD?

Nach Meinungsverschiedenheiten mit der AfD-Führung auf Bundesebene befragt, sagt Wippel: "Natürlich sind die Prioritäten in den Bundesländern unterschiedlich. Aber die AfD lebt von der Meinungsvielfalt und von der Auseinandersetzung genauso wie jede andere gute, demokratische Partei."

Die Nachfrage: "Sie sehen die AfD als eine gute, demokratische Partei?*

beantwortet Wippel mit: "Ja, selbstverständlich."

Zu Björn Höcke und anderen AfD-Politikern, die extreme Äußerungen machen, meint Sebastian Wippel:

"Da muss ich mich jetzt nicht unbedingt dazu äußern. Es sind nicht meine Worte, die er wählt. Ich würde das vielleicht an der einen oder anderen auch mal Stelle anders ausdrücken. Ich denke, diese Dinge sind ausdiskutiert worden. Der Wähler in Thüringen wird es in der Hand haben. Und mit 20 Prozent scheint er da nicht sonderlich viel falsch zu machen."

Björn Höcke, der Fraktionsvorsitzende der AfD in Thüringen, war in Chemnitz zusammen mit Neonazis aufmarschiert und immer wieder wegen fremdenfeindlicher Äußerungen und einer Hetzrede zum Holocaust in die Kritik geraten.

Nach Sachsen und Brandenburg am 1. September findet die Landtagswahl in Thüringen am 27. Oktober 2019 statt.

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