Der EU-Ratspräsident hat die Nominierungen des Europäischen Rates verteidigt. Die Kritik, die Wahl hätte hinter verschlossenen Türen stattgefunden, wies er zurück.
Der Vorsitzende des Europäischen Rates, Donald Tusk, hat die Nominierung von Ursula von der Leyen zur Präsidentin der Europäischen Kommission verteidigt.
"Europa spricht nicht nur über Frauen, es wählt sie auch"
Die Kritik, dass die Wahl hinter verschlossenen Türen stattgefunden hätte, wies er zurück. Der Rat der Staats- und Regierungschefs sei genauso demokratisch legitimiert wie das Europaparlament, sagte Tusk vor den Abgeordneten in Straßburg:
"Zum ersten Mal in unserer Geschichte hat der Europäische Rat zwei Frauen und zwei Männer vorgeschlagen, die wichtigsten Institutionen in der EU zu leiten. Ich bin glücklich und stolz darauf, dass Frauen und Männer zu gleichen Teilen in den Spitzenpositionen vertreten sein werden. Das ist eine sehr positive Entwicklung. Europa spricht nicht nur über Frauen, es wählt sie auch. Ich hoffe ebenso, dass sich das Europäische Parlament bei seinen Entscheidungen davon inspirieren lässt".
Von der Leyen trifft Juncker
In Brüssel ist Ursula Von der Leyen mit dem derzeitigen EU-Chef Jean-Claude Juncker zusammengekommen.
Die deutsche Verteidigungsministerin benötigt für ihre Wahl zur Kommissionspräsidentin eine Mehrheit im EU-Parlament. Diese ist ihr jedoch nicht sicher. Viele Abgeordnete sind darüber verärgert, dass die Spitzenkandidaten der Sozialdemokraten und der Konservativen, Frans Timmermanns und Manfred Weber, bei der Nominierung zum EU-Präsidenten außen vor gelassen wurden.