"Fridays for Future" und Klimakabinett: Bringen sie endlich Veränderung?

"Fridays for Future" und Klimakabinett: Bringen sie endlich Veränderung?
Von Jona Källgren
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Der 20.09.: Ein Tag, an dem weltweit zum Klimastreik aufgerufen wurde - Zehntausende werden dazu in Berlin erwartet. Es wird aber auch der Tag sein, an dem das sogenannte Klimakabinett seine lange vertagten Pläne zur Erreichung der Klimaziele bis 2030 vorstellen will.

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Hier in Deutschland gehen Schüler und Jugendliche seit Dezember regelmäßig fürs Klima auf die Straße. Aber an diesem Freitag wird erwartet, dass die Proteste eine neue Dimension annehmen. Es ist der Tag, an dem weltweit zum Klimastreik aufgerufen wurde - Zehntausende werden dazu in Berlin erwartet.

Freitag wird aber auch der Tag sein, an dem das sogenannte Klimakabinett seine lange vertagten Pläne zur Erreichung der Klimaziele bis 2030 vorstellen will.

Quang Paasch, Sprecher der ‘Fridays for Future’- Bewegung erklärt: "Das beste ist natürlich, wenn das Klimakabinett endlich Maßnahmen ergreift, damit wir als Bundesrepublik endlich Maßnahmen ergreifen, um Paris 2015 einhalten."

Bislang hängt Deutschland vor allem bei der Reduzierung des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 hinterher. Die Minister fordern ein schnelles Handeln, etwa bei der Einführung einer CO2-Steuer, weiteren Subventionierungen fürs Bahnfahren und der Verteuerung von innerdeutschen Flügen.

Doch viele Aktivisten rechnen nicht damit, dass die Entscheidung des Klimakabinetts wesentliche Änderungen bringen wird. So auch Christiane Averbeck, Geschäftsführerin der Klima Allianz Deutschland:

"Wir haben brechtigte Zweifel, dass am 20.9. das Klimakabinett ambitioniert genug aus diesen Verhandlungen herauskommen wird."

Joachim Fünfgelt, Referent für Klima und Energie bei "Brot für die Welt" will vor allem Entscheidungen sehen:

"In den letzten Jahren sind in Deutschland die Emissionen kaum gesunken, und ein "Weiter so" ist nicht möglich. Wir müssen in den nächsten zwei drei Jahrzehnten komplett dekarbonisieren. Wir müssen komplett mit den Emissionen runter, das heißt, die Zeit läuft uns davon - wir brauchen jetzt Beschlüsse."

Die Freitagsdemonstrationen haben den Klimawandel ins Zentrum der politischen Debatte in Deutschland gerückt. Nicht sicher ist jedoch, ob das sogenannte Klimakabinett seinem Namen gerecht werden kann - sollte es enttäuschen, werden die Proteste der Aktivisten wohl kaum nachlassen.

"Das Regierungsbündnis aus Angela Merkels CDU und SPD steckt in einer Krise und ist politisch nur eingeschränkt handlungsfähig. Ein überzeugendes Klimaopaket könnte die Koalition aus der Krise führen und zeigen, dass sie es schafft, wichtige Entscheidungen zu fällen. Auf der anderen Seite würde ein schwaches Klimapaket die Klima-Aktivisten bestärken und dadurch die Regierung weiter schwächen. Jona Källgren aus Berlin für Euronews."

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