Berührende Bilder: Tochter inhaftierter Nazanin Zaghari-Ratcliffe kommt nach Hause

Richard Ratcliffe und seine Tochter Gabrielle am 10. Oktober 2019 - wieder vereint.
Richard Ratcliffe und seine Tochter Gabrielle am 10. Oktober 2019 - wieder vereint.
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Von Alice TideyAlexandra Leistner
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"Jetzt schläft sie friedlich neben mir. Und ich schaue nur zu", so Richard Ratcliffe.

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Die Tochter der in Iran gefangenen britisch-iranischen Nazanin Zaghari-Ratcliffe wurde nach fast vier Jahren im Iran wieder mit ihrem Vater in Großbritannien vereint.

Nazanin Zaghari-Ratcliffe und ihre Tochter Gabriella waren 2016 nach einem Besuch bei ihren Eltern in Iran verhaftet. Die Mitarbeiterin der Thomson Reuters Foundation wurde wegen Spionage zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt - Vorwürfe, die sie wehement dementiert.

Die heute 41-jährige Zaghari-Ratcliffe wurde seither im Evin-Gefängnis in Teheran festgehalten. Im Juli wurde sie nach einem Hungerstreik in eine Psychiatrie verlegt. Die heute fünf Jahre alte Gabriella lebte mit ihren Großeltern in der Nähe. Ihren Vater hatte sie zuletzt vor ungefähr zwei Jahren gesehen.

In einer Erklärung sagte der Ehemann von Nazanin Zaghari-Ratcliffe : "Gabriella kam spät in der Nacht zu uns zurück, ein wenig unsicher, da sie sich an viele nur vom Telefon her erinnert."

"Jetzt schläft sie friedlich neben mir. Und ich schaue einfach zu", so Richard Ratcliffe.

"Es war eine lange Reise nach Hause, mit Stoplpersteinen bis zum Ende - und ich bin all denen in der britischen Botschaft und dem iranischen Außenministerium dankbar. Sie haben geholfen haben, all diese letzten Blockaden zu beseitigen."

"Natürlich ist die Arbeit noch nicht getan, bis Nazanin zu Hause ist.

Lassen Sie uns hoffen, dass diese Heimkehr eine weitere ermöglicht.
Richard Ratcliffe
Mann von Nazanin Zaghari-Ratcliffe

"Es war ein harter Abschied für Nazanin und ihre ganze Familie. Aber lassen Sie uns hoffen, dass diese Heimkehr eine weitere ermöglicht", fügte er hinzu.

Tulip Siddiq, die Labour-Abgeordnete für Hampstead und Kilburn, sagte in einer Erklärung, dass es "herzerwärmend ist, Gabriella nach 1300 Tagen im Iran wieder mit ihrem Vater vereint zu sehen, aber herzzerreißend, dass sie von ihrer Mutter Nazanin getrennt ist".

"Der Iran muss seine Geiseldiplomatie beenden und meine unschuldige Wählerin sofort freilassen."

"Nazanin befindet sich am Scheideweg, und der Tag heute ist eine weitere Beweis des Scheiterns allerhöchsten Ebenen der Regierung", schrieb sie.

Der britische Außenminister sagte in einer Erklärung, dass "dies eine Situation ist, in der sich weder Richard und Nazanin noch andere Elternteile jemals befinden sollten. Gabriella ist ein unschuldiges Kind und sollte in der Lage sein, zur Schule zu gehen und mit ihren Eltern zusammen zu sein."

"Wir fordern den Iran weiterhin auf, Nazanin unverzüglich freizulassen, damit die Familie in Großbritannien wieder vereint werden kann", fügte er hinzu.

In einem offenen Brief an "die Mütter des Iran", der Anfang Oktober veröffentlicht wurde, schrieb Nazanin Zaghari-Ratcliffe: "Mein Herz schlägt jeden Sonntagmorgen schneller voller Aufregung, weil ich meine Gabriella Gisou im Besucherzimmer des Evin-Gefängnisses sehe."

"In naher Zukunft wird mein Baby mich verlassen, um zu ihrem Vater zu gehen und in Großbritannien die Schule zu besuchen. Es wird eine große Reise für sie und mich, die ich zurückgelassen werde. Und die Behörden, die mich festhalten, werden zusehen, ungerührt von der Ungerechtigkeit der Trennung."

"Ich habe keine Hoffnung oder Motivation, wenn mein Baby weg ist. Es gibt kein Maß für meinen Schmerz", fügte sie hinzu.

Im August wurde über Twitter bekannt gegeben, dass Nazanin ihre Tochter nur ein Mal im Monat sehen durfte. Auch internationale Telefonate durfte sie nicht mehr tätigen und somit nicht mehr mit ihrem Mann sprechen.

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